Syrien

ISIS kreuzigt Mann wegen Filmaufnahme

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Der Mann soll das Hauptquartier der Jihadisten gefilmt haben.

Die Jihadistengruppe Islamischer Staat (ISIS) hat nach Angaben von Aktivisten im Norden Syriens einen Mann hingerichtet, weil dieser das Hauptquartier der Extremisten gefilmt haben soll. Die Tat habe sich in der Stadt Al-Bab in der Provinz Aleppo ereignet, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. Der Mann sei getötet und die Leiche an ein Metallkreuz gebunden worden.

An seinem Hals hätten die Jihadisten ein Schild mit der Botschaft "Hinrichtung und Kreuzigung für drei Tage" befestigt, berichtete die Beobachtungsstelle unter Berufung auf Zeugen vor Ort. ISIS-Kämpfer richten in ihren Einflussgebiet in Syrien und im Irak regelmäßig angebliche Spione oder Andersgläubige hin.

Kobane: Bub (15) hingerichtet
Zwei ISIS-Kämpfer, unter ihnen ein 15-Jähriger, wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle inzwischen hingerichtet, nachdem sie im Kampf um die Kurdenstadt Kobane im Norden Syriens in Gefangenschaft gerieten. Eine mit den kurdischen Kämpfern verbündete Rebellengruppe habe die beiden Jihadisten erschossen.

Kobane wird seit über einem Monat von IS-Kämpfern belagert. Der Ort an der Grenze zur Türkei wird von einer unabhängigen kurdischen Regierung verwaltet; YPG-Einheiten verteidigen die Stadt. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle hat die IS-Miliz am Samstag Truppen aus dem ostsyrischen Al-Rakka und dem umkämpften Aleppo im Westen abgezogen, um Kobane weiter unter Druck zu setzen. Jihadisten würden den Grenzübergang zur Türkei immer wieder mit Mörsergranaten beschießen.

Kampfjets für Jihadisten?
Augenzeugen zufolge soll der IS Piloten an erbeuteten Kampfflugzeugen ausbilden. Aktivisten berichteten, Augenzeugen hätten mindestens ein Flugzeug im Tiefflug gesehen. Das US-Außenministerium erklärte dazu: "Uns ist nicht bekannt, dass IS irgendwelche Kampfjets aus dem Irak erbeutet hat."

Allerdings waren dem IS in Syrien mehrere Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart - MiG 21 und MiG 23 - in die Hand gefallen. Im August hatte der IS den Fliegerhorst bei Al-Rakka nach heftigen Kämpfen gegen die Truppen des Präsidenten Bashar al-Assad erobert. Danach zeigten die Jihadisten im Internet ihre Kriegsbeute - darunter Kampfjets. Experten bezweifelten damals, dass die Maschinen flugtauglich seien. Die defekten oder wegen Wartungsarbeiten nicht flugfähigen MiGs könnten von ehemaligen irakischen Offizieren und Technikern in den Reihen der Sunnitenmiliz instand gesetzt worden sein.
 

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