Luftangriff im Irak

ISIS-Terror-Chef bei US-Luftangriff verletzt

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Abu Bakr al-Baghdadi im Visier: Dutzende Tote bei US-Luftschlag auf Konvoi.

Ein irakischer Medienbericht hat am Sonntag erneut Gerüchte um eine mögliche Verletzung des Anführers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeheizt. Nach Angaben des Staatssenders Irakija soll IS-Oberhaupt Abu Bakr al-Baghdadi in der Folge eines Luftangriffes einer irakischen Spezialeinheit verletzt worden sein. Irakija berief sich auf das Innenministerium.

Der Sender machte jedoch keine Angaben, wann und wo der Luftschlag durchgeführt worden sein soll. Dagegen berichtete der irakische Verteidigungsminister Khalid al-Ubaidi am Sonntagabend auf seiner Facebook-Seite, Al-Baghdadi sei durch einen von den USA durchgeführten Luftangriff am Freitag verletzt worden. Seit Samstag war von Medien über einen US-Luftschlag auf Al-Baghdadi nahe des an der irakisch-syrischen Grenze liegenden Al-Kaim berichtet worden.

Über den Tod oder eine Verletzung Al-Baghdadis ist mehrfach fälschlich berichtet worden. Das US-Zentralkommando in Tampa/Florida teilte am Sonntag mit, es lägen keine Informationen vor, die Berichte bestätigten, nach denen Al-Baghdadi verletzt worden sei.


Irak: Regierungstruppen erobern Baiji zurück
Den irakischen Regierungstruppen ist unterdessen im Kampf gegen die IS-Miliz offenbar ein wichtiger Schlag gelungen. Die Soldaten rückten am Sonntag nach Angaben eines Offiziers ins Zentrum der von den Islamisten besetzten Industriestadt Baiji ein. Ganz in der Nähe liegt die größte Raffinerie des Landes. Über Baiji laufen zudem wichtige Nachschubrouten der Extremisten.

Die US-Luftwaffe fliegt seit Wochen im Irak und Syrien gemeinsam mit europäischen und arabischen Verbündeten Angriffe auf die Jihadisten. Zudem unterstützt Washington im Irak die regulären Streitkräfte sowie die kurdischen Milizen mit Ausbildern. Am Freitag kündigte US-Präsident Barack Obama an, bis zu 1500 weitere US-Militärberater in den Irak zu schicken. Laut dem Weißen Haus sollen die ersten Soldaten in den kommenden Wochen in den Irak verlegt werden.

Iraks Regierung begrüßte die Entsendung der Ausbilder, bezeichnete sie jedoch auch als "etwas spät". Demnach sollen die Militärberater aus den USA und anderen Staaten in vier oder fünf Ausbildungslagern eingesetzt werden. Mit der Entsendung der neuen Berater verdoppelt sich die Zahl der US-Soldaten im Irak praktisch auf 3100. Die USA hatten ihre letzten Einheiten eigentlich 2011 abgezogen, nachdem Gespräche mit Bagdad über den Verbleib einer Resttruppe gescheitert waren.

Die US-Berater sollen laut Washington die irakischen Streitkräfte auch in der westlichen Provinz Anbar unterstützen, dort aber "keine Kampfrolle" spielen. Die irakische Armee hatte sich im Juni als unfähig erwiesen, den Vormarsch der IS-Milizen aufzuhalten. Zahlreiche Einheiten hatten sich kampflos unter Zurücklassung ihrer Waffen zurückgezogen und viele Soldaten waren desertiert. Große Teile der Armee müssen daher reorganisiert und neu aufgebaut werden.

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