Während des Gesundheitsnotstands könnten die Häfen nicht als sicher erachtet werden.
Italien schließt wegen der Coronavirus-Pandemie seine Häfen für Flüchtlingsschiffe. Während des Gesundheitsnotstands könnten die Häfen nicht als sicher erachtet werden, heißt es in einem Erlass der Regierung in Rom. Daher dürften Schiffe von Hilfsorganisationen, die Flüchtlingen außerhalb italienischer Gewässer gerettet haben, nicht in Italien anlanden.
Der Beschluss bleibe für die ganze Zeit des Coronavirus-Notstands in Kraft, hieß im Erlass der Regierung. Dieser wurde verabschiedet, nachdem ein Schiff der deutschen Nichtregierungsorganisation Sea-Eye Kurs auf Italien genommen hatte. Es hatte rund 150 Menschen vor der libyschen Küste aufgenommen. Der Beschluss wurde von der rechten Lega begrüßt, die sich seit jeher für eine Politik der "geschlossenen Häfen" für Migranten einsetzt.
67 Migranten trafen am Mittwoch auf Lampedusa ein. Nachdem das Boot italienische Gewässer erreichen konnte, wurde es von der italienischen Küstenwache zum Hafen Lampedusas eskortiert. Etwa 60 Einwohner der Insel protestierten mit dem Bürgermeister Salvatore Martello wegen der Landung der Migranten auf Insel. Während die Insel wegen der Coronavirus-Epidemie in Quarantäne sei, hätten drei der 46 Migranten, die am Montag gelandet waren, die Flüchtlingseinrichtung verlassen und seien auf den Straßen unterwegs, hieß es.