Irans geistliches Oberhaupt

Khamenei stellt Holocaust in Frage

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Er rief zudem zu verstärktem Einsatz für die Wirtschaft des Landes auf.

In einer Rede zum iranischen Neujahrsfest hat Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei erneut den Holocaust infrage gestellt. "In den europäischen Ländern traut sich niemand, über den Holocaust zu sprechen, von dem man nicht weiß, ob es ihn gab oder nicht, und wenn ja, was geschah", sagte Khamenei am Freitag in der heiligen Stadt Mashhad.

Khamenei nahm den Holocaust als Beispiel dafür, dass auch diese vorgeblich freien Staaten "rote Linien" hätten, die sie "sehr standhaft" verteidigen. Der Iran erkennt Israel nicht an, Vertreter Teherans fordern immer wieder Israels "Vernichtung". In den vergangenen Jahren leugnete der frühere Staatschef Mahmud Ahmadinejad regelmäßig den Holocaust, Khamenei hielt sich hingegen mit öffentlichen Äußerungen zurück.

Rohani spricht von "Massaker der Nazis an den Juden"

Ahmadinejads Nachfolger Hassan Rohani verurteilte nach seinem Amtsantritt "das Massaker der Nazis an den Juden". Erst im Februar sprach sein Außenminister Mohammadd Javad Zarif von einer "grausamen und unheilvollen Tragödie, die sich niemals wiederholen darf".

In seiner Rede rief Khamenei die Iraner am Freitag zudem zu verstärktem Einsatz für die Wirtschaft des Landes auf. Die Bevölkerung dürfe nicht darauf warten, dass der Westen seine Sanktionen aufhebe, sagte er. Die wegen des Atomprogramms verhängten Maßnahmen belasten das Land schwer.

Im November einigte sich Teheran mit der sogenannten 5+1-Gruppe aus den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland darauf, seine Urananreicherung im Gegenzug für erste Sanktionserleichterungen für zunächst sechs Monate einzufrieren. Bis Ende Juli soll eine endgültige Lösung gefunden werden.

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