Analyse am Weekend

Konferenz-Farce der "Klima-Schickeria" in der Wüste Dubais

Teilen

Ausgerechnet in den Emiraten soll Ausstieg aus Öl und Gas beschlossen werden.

Dubai. 70.000 Teilnehmer, darunter 200 Staats-, Regierungschefs und Könige wie Charles III. – das ist die UN-Klimakonferenz COP28 in den Emiraten. Dass ausgerechnet Dubai, die Glitzerstadt mit Indoor-Skipisten und Shoppingtempeln Gastgeber ist, finden Klimaaktivisten „geradezu bizarr“. Österreich hätte durch Präsident Van der Bellen vertreten sein sollen. Er musste absagen: grippaler Infekt. Auch Papst Franziskus liegt darnieder. Entzündung der Atemwege. Franziskus wäre überhaupt der erste Pontifex gewesen, der an einer UN-Klimakonferenz teilnimmt. Er ist Autor der Enzyklika „Laudato si’“, darin warnt er vor den Folgen des Klimawandels. In Dubai wollte er das unterstreichen. Dann kam die Grippe.

Offene Hintertür. Tatsächlich steuert der Planet auf bis zu 2,9 Grad Erhitzung zu, so die UN. Bei der COP28 in den Emiraten soll deshalb der schrittweise Ausstieg aus der Nutzung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas eingeleitet werden. Ausgerechnet in der wichtigsten Erdölregion der Welt soll das umgesetzt werden, was jahrzehntelang weltweit versäumt worden ist.

Anja Windl: COP28 eine "reine Farce"

Klimaaktivisten wie Anja Windl von der „Letzten Generation“ sehen in Konferenzen wie der COP28 ohnehin eine „reine Farce“: „Die Regierungen ignorieren doch alle unsere Warnungen. Das sind Verbrechen an der Menschheit“, sagt sie.

Netto-Null. Designierter Präsident des Treffens im Wüsten-Wonderland ist wiederum Sultan Ahmed al-Jaber, Chef des staatlichen Ölkonzerns der Vereinigten Arabischen Emirate ADNOC. Er soll sich mit dem „Ausstieg“ aus fossilen Energien bis Mitte des Jahrhunderts sein eigenes Grab schaufeln? – Völlig unrealistisch.

Schon vor der COP28 wurde eine Hintertür geöffnet: Kohle, Öl und Gas könnten weiter genutzt werden, wenn nur das entstehende Klimagas CO2 aufgefangen werden würde. CCS (Carbon Capture and Storage) ist der Fach­begriff dafür.

Wissenschaftler des Research Institute for Sustainability (RIFS) warnen eindringlich vor Technologien zur Abscheidung, Speicherung und Verwertung von Kohlendioxid: „Sie bewahren die Menschheit nicht davor, aus der Nutzung fossiler Brennstoffe auszusteigen“, schreiben sie. Eine „Netto-Null“ muss her – der vollständige Ausstieg aus der fossilen Energie. Das wird in Dubai sicher nicht beschlossen werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.