Bei einer Protestkundgebung von Anhängern der Partei "Vetevendosje" wurden Forderungen nach neuen Ermittlungen zum Tod des Aktivisten Astrit Dehari laut.
Prishtina (Pristina). Hunderte Anhänger der kosovarischen Bewegung "Vetevendosje" sowie Vertreter von Menschenrechtsorganisationen haben am Dienstag in Prishtina an einem Protestmarsch teilgenommen. Sie gedachten eines im Gefängnis von Prizren vor drei Jahren unter ungeklärten Umständen verstorbenen gestorbenen Parteiaktivisten. Von der Staatsanwaltschaft wurde verlangt, neue Ermittlungen einzuleiten.
An dem Protest unter dem Motto "Gerechtigkeit für Astrit" (Astrit Dehari, Anm.) nahm auch der Parteichef Albin Kurti teil, der nach den jüngsten vorgezogenen Parlamentswahlen größte Aussichten hat, neuer Ministerpräsident des Kosovo zu werden. Astrit Dehari, der am 5. November 2016 im Gefängnis in Prizren gestorben war, war nach einer "Vetevendosje"-Protestkundgebung im August desselben Jahres in Prishtina festgenommen worden. Der damalige Medizinstudent soll an einem Bombenangriff gegen das Parlamentsgebäude beteiligt gewesen sein. Sein Tod war offiziell zum Selbstmord erklärt worden.
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Nach einem kürzlich angefertigten Gutachten des Institutes für Rechtsmedizin in Lausanne ist ein Selbstmord Deharis kaum wahrscheinlich. Die Schweizer Gutachter vertraten die Ansicht, dass eine neue Untersuchung der Todesursachen notwendig sei.