Zahlen explodieren

Krankenhaus baut Intensivstation in Tiefgarage

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Ein Krankenhaus in Israel geht einen unorthodoxen Weg, um die vielen Corona-Patienten behandeln zu können.

In Israel stiegen die Corona-Zahlen zuletzt wieder deutlich an. Im Land sind nach offiziellen Angaben erstmals seit zwei Monaten mehr als 2.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Binnen 24 Stunden wurden 2.279 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Höher lag der Wert zuletzt am 13. Oktober mit 2.336 Fällen. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will neue Verschärfungen umsetzen, wenn die Zahl der Neuinfektionen die Zahl 2.500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.
 

Bis zu 700 Betten

Die Krankenhäuser sind bereits wieder voll ausgelastet, in Haifa geht man deshalb nun einen unorthodoxen Weg. Im Ramban-Hostpital
wurde kurzerhand die Tiefgarage zu einer riesigen Intensivstation umgerüstet.
Krankenhaus baut Intensivstation in Tiefgarage
© AFP
× Krankenhaus baut Intensivstation in Tiefgarage
 
Dort wo normalerweise Autos parken, werden nun Corona-Patienten behandelt.  Bis zu 700 Intensivpatienten können in der Tiefgarage im Notfall behandelt werden. „Leider mussten wir diesen Weg gehen. Alle Krankenhäuser in Israel sind am Limit“, erklärt Krankenhaus-Direktor Michael Halberthal der Nachrichtenagentur AFP.
Krankenhaus baut Intensivstation in Tiefgarage
© AFP
× Krankenhaus baut Intensivstation in Tiefgarage
 
Es ist nicht das erste Mal, dass die Tiefgarage umfunktioniert wurde. Bereits im Konflikt mit der Hisbollah 2006 diente sie als Bombenschutzkeller.
Krankenhaus baut Intensivstation in Tiefgarage
© AFP
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In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemie-Beginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen. Mitte September verhängte die Regierung einen zweiten Lockdown. Die Neuinfektionszahlen sanken von mehr als 9.000 auf zeitweise nur noch knapp mehr als 200. Seit Mitte Oktober setzt die Regierung schrittweise Lockerungen um, seither nehmen die Zahlen wieder zu. Die Regierung will am 27. Dezember mit einer Impfkampagne beginnen. Berichten zufolge könnte der Start auch vorgezogen werden.
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