In vielen Ländern überraschten Demonstranten die Herrschenden schon mit ungewöhnlichen Aktionen.
WEISSE KOPFTÜCHER
Ende der 1970er Jahre begann eine Handvoll argentinischer Frauen die Suche nach ihren während der Militärdiktatur verschleppten Kindern. Mit weißen Kopftüchern wurden sie als Mütter von der Plaza de Mayo in Buenos Aires weltberühmt. Ihren folgten Großmütter mit weißem Kopftuch, die gegen den Raub von Babys der politischen Gefangenen protestierten - Jahrzehnte lang.
SCHLEIFE AN AUTOANTENNE
Mit der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki 1975 verpflichtete sich die DDR auch zur Freizügigkeit für ihre Bürger. Wer aber einen Ausreiseantrag stellte, war monatelang Schikanen ausgesetzt. Als Zeichen ihres Protestes gegen das SED-Regime ließen Ausreisewillige weiße Schleifen an ihren Autoantennen wehen - und jeder in der DDR verstand das Zeichen.
TOPFSCHLAGEN
Protesttage gegen die Pinochet-Junta in Chile in den 1980er Jahren waren laut. Mit dem Schlagen auf Töpfe machten die Demonstranten ohrenbetäubenden Lärm. Die Methode wurde in dem südamerikanischen Land zu einer Protesttradition. Auch bei den Massenprotesten von Studenten 2011 ging es nicht ohne Topfschlagen.
PROTEST IN ORANGE
In der Ukraine gaben 2004 orangefarbene Accessoires der Oppositionsbewegung sogar den Namen: "Orange Revolution". Auf Kundgebungen bestimmten Fahnen in der Farbe das Bild. Oppositionsführer Viktor Juschtschenko trug Krawatten in orange, Demonstranten hatten zumindest ein orangefarbenes Band am Ärmel. In Russland übernahmen Gegner von Wladimir Putin die Tradition, änderten aber die Farbe. Weiß symbolisierte 2012 die "Bewegung für freie Wahlen". Weiße Bänder an Kleidung oder Auto drückten stillen Protest aus.
PANZERMANN
In Peking stellte sich 1989 während der blutigen Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung ein einzelner Mann einer heranrollenden Panzerkolonne entgegen und blockierte sie kurz. Bilder der Aktion gingen als Symbol für zivilen Ungehorsam um die Welt. Das US-Magazin "Time" nahm den "Panzermann" 1998 in seine Liste der 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts auf.