Angehöriger des Kavac-Clans auf offener Straße erschossen
Die Mordserie unter den verfeindeten Angehörigen zweier Mafia-Clans aus der montenegrinischen Küstenstadt Kotor setzt sich fort. Am Montagnachmittag wurde in Podgorica laut Medienberichten ein 28-jähriger Angehöriger des sogenannten Kavac-Clans auf offener Straße erschossen, als er in seinen Wagen steigen wollte. Der Täter kam davon.
Gut eine Woche zuvor war in Kotor der Vater von zwei Anführern des verfeindeten Skaljari-Clans vor seiner Wohnung erschossen worden. Seine Söhne - einer ist in einem Belgrader Gefängnis und der andere auf der Flucht - hatten in den Todesanzeigen, die in Belgrader Medien veröffentlicht worden waren, die Rache praktisch angekündigt.
Wechselseitige Abrechnungen
In wechselseitigen Abrechnungen der zwei Clans sind laut früheren Medienberichten seit 2014 rund 30 Menschen getötet worden. Die Angriffe blieben nicht auf Montenegro und Serbien beschränkt. Am 21. Dezember wurde vor einem Wiener Innenstadtlokal Vladimir R. (32), ein Angehöriger des Kavac-Clans, erschossen. Ein weiteres Mitglied desselben Clans wurde damals schwer verletzt.
Die Rache-Aktionen zwischen Mitgliedern der zwei Kotor-Clans - die Bezeichnungen beziehen sich auf die Wohnsiedlungen in der montenegrinischen Hafenstadt Kotor - begannen im Jahr 2014. Damals soll eine Bande der anderen rund 200 Kilo Kokain gestohlen haben, das in einer Wohnung im spanischen Valencia gebunkert war. Dort gab es auch die ersten Mordanschläge.