Syrien

"Krieg hätte schon 2012 enden können"

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Ex-UN-Sondergesandter wirft Westen Ignoranz gegenüber Russland vor.

Laut dem ehemaligen Syrien-Sondergesandten der Vereinten Nationen, Lakhdar Brahimi, hätte der Syrien-Krieg bereits 2012 beendet werden können. "Die westlichen Mächte ignorierten damals das Angebot der Russen, den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zum Rücktritt zu zwingen".

Verpasste Gelegenheit

In einem Interview mit dem Fernsehsender Al-Jazeera, das am Freitagabend um 20.30 Uhr MEZ ausgestrahlt wird, erklärt der ehemalige Syrien-Sondergesandte laut einer Vorausmeldung: "Die Russen kannten die Situation in Syrien. Sie haben es sehr viel realistischer analysiert als alle anderen". Das ausgeschlagene Angebot von Russland sei eine "verpasste Gelegenheit" gewesen, den Konflikt zu beenden.

Kein Interesse
Brahimi verurteilt zudem, dass die außenstehenden Mächte "niemals Interesse am syrischen Volk" gehabt hätten, sondern nur ihre "eigenen Ziele" verfolgt hätten. "Schuld sind all jene, die entweder die eine oder die andere Seite unterstützt haben."

Der UNO-Sondergesandte meinte, dass Assad bei der Lösung des Konflikts eine Rolle spielen wird. Allerdings bedeute Teil der Lösung zu sein nicht, dass er noch 40 Jahre an der Macht bleiben werde. "Assad muss die Verantwortung für das Blutbad in Syrien übernehmen", so Brahimi.
 

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