Kanzler in Interview

Kurz lässt den "Sturm" auf das Reichstagsgebäude untersuchen

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Am Reichstagsgebäude hatten Reichsbürger und Extremisten eine Absperrung durchbrochen und waren die Treppe hinauf gelaufen.

Berlin. Nach den Ausschreitungen am Wochenende in der Hauptstadt Berlin mehren sich in Deutschland die Warnungen vor einer weiteren Radikalisierung der Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen.
 
Rechtsextremisten seien dabei, die Bewegung "komplett zu kapern", sagte der Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, in einem Interview vom Dienstag. Der Zentralrat der Juden warnte vor wachsendem Antisemitismus im Zuge der Protestbewegung.

Österreich lässt den Reichstagsgebäude-Sturm untersuchen

Im Interview mit der "Bild" verriet Bundeskanzler Sebsatian Kurz, dass er die Corona-Demo in Deutschland untersuchen lässt. Man sehe es als problematisch, dass sich auf der Demonstration nicht nur Menschen befunden haben, die ihre Meinung vertreten, sondern die aus einem massiv rechten Eck kommen, oder mit antisemitischen Parolen arbeiten. "Das ist etwas, dass wir zutiefst ablehnen", sagt der Bundeskanzler.  
 
"Ich habe den Innenminister gebeten herauszufinden, ob hier auch Österreicher beteiligt waren. Falls ja, dann wollen wir eine bestmögliche Kooperation mit den deutschen Behörden, um diese Menschen zur Rechenschaft zu ziehen", kündigt Kurz an. 
 
Es gebe Hinweise, dass einige Österreicher an dieser Demo teilgenommen hätten. Jetzt gelte es festzustellen, ob sie sich strafrechtlich etwas zu schulden haben kommen lassen – wenn ja, dann gehöre das auch sanktioniert, so Kurz. "Ganz gleich, ob das in Österreich oder in Deutschland stattfindet – das dulden wir nicht", betont der Bundeskanzler.  

"Reichsbürger und Extremisten" stürmten Reichstagsgebäude

Was war passiert? Am Samstag hatten nach Angaben des Berliner Innensenators Andreas Geisel (SPD) bis zu 3.000 "Reichsbürger und Extremisten" in Berlin demonstriert. Am Reichstagsgebäude hatten Demonstranten eine Absperrung durchbrochen und waren die Treppe hinauf gelaufen. Einige von ihnen warfen nach Polizeiangaben Flaschen und Steine auf Polizisten, die die Demonstranten wieder zurückdrängten.
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