Verantwortung liegt bei Türkei

Macron warnt vor Wiedererstarken des IS nach Militäroffensive

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'Ich verurteile aufs Schärfste die einseitige militärische Offensive in Syrien und fordere die Türkei auf, sie so schnell wie möglich zu beenden', so der französische Präsident.

Tall Abyad/Akcakale. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem Beginn der Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien vor einem Wiedererstarken der Terrormiliz IS gewarnt. Es bestehe das Risiko, dass diese ihr "Kalifat" wiederaufbauen könne, sagte Macron am Donnerstag in Lyon. Die Verantwortung für dieses Risiko müsse die Türkei übernehmen.
 
"Ich verurteile aufs Schärfste die einseitige militärische Offensive in Syrien und fordere die Türkei auf, sie so schnell wie möglich zu beenden", so der Präsident weiter. Zuvor hatte Frankreich den türkischen Botschafter einbestellt. Außenminister Jean-Yves Le Drian hatte erklärt, die Offensive laufe Gefahr, die Sicherheit der Europäer zu gefährden und müsse enden. Macron hatte sich am Dienstagabend mit der Kurdenvertreterin Ilham Ahmed getroffen und bekräftigt, dass Frankreich an der Seite der kurdisch geführten Syrisch-Demokratischen Kräfte (SDF) stehe.
 
Die Türkei hat ihre Militäroffensive am Mittwoch begonnen und dafür international scharfe Kritik geerntet. Ziel der Offensive ist die Kurdenmiliz YPG, die auf syrischer Seite der Grenze ein großes Gebiet kontrolliert. Die Türkei sieht in ihr einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei und damit eine Terrororganisation. Die Türkei will entlang der Grenze eine sogenannte Sicherheitszone einrichten und dort auch syrische Flüchtlinge ansiedeln, die derzeit in der Türkei leben. Die Kurdenmilizen waren der engste Verbündete der US-Streitkräfte im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
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