Vermittlung

Mali: Putschisten zu Machtübergabe bereit

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Junta will Macht interimistisch an zivilen Präsidenten abgeben.

Die Anführer des Putsches in Mali haben einem Plan zur Machtübergabe zugestimmt, wie der offizielle Vermittler der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS Reuters am Freitag mitteilte.

Der Außenminister von Burkina Faso Djibril Yipene Bassole erklärte telefonisch, dass die Militärregierung Details später bekanntgeben werde. Laut einem gemeinsamen Statement der Junta und regionalen Vermittlern vom Freitag wolle die Junta die Macht interimistisch an einen zivilen Präsidenten abgeben. Der Chef der seit dem 22. März in Mali herrschenden Militärjunta, Amadou Sanago, und drei Vermitteler sollen die Vereinbarung unterzeichnet haben.

Am Freitag hatten die Tuareg-Rebellen den Norden Malis für unabhängig erklärt. Nach dem Militärputsch am 22. März in Mali war es den Rebellen der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) gemeinsam mit ihren radikalislamischen Verbündeten gelungen, innerhalb weniger Tage weite Teile des Nordens unter ihre Kontrolle zu bringen. Die einseitige Unabhängigkeitserklärung wurde von den Nachbarstaaten Malis, der Afrikanischen Union (AU), der Europäischen Union, den USA und der einstigen Kolonialmacht Frankreich scharf zurückgewiesen. Auch die Tuareg in Niger, darunter ehemalige Rebellenchefs, verurteilten den Schritt. Die Kommission der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS drohte am Freitagabend, die "territoriale Integrität" Malis mit allen Mitteln - einschließlich der Gewalt - zu verteidigen.

Malis Militärregierung, die seit zwei Wochen herrscht, hat laut der Vereinbarung zugestimmt, die Macht an den Parlamentssprecher zu übergeben. Der Präsident der Nationalversammlung, Dioncounda Traore, solle demnach zum Interimspräsidenten ernannt werden und Wahlen in den kommenden 40 Tagen organisieren.
 

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