Zahlreiche Tote

Massenpanik: Ermittlungen eingeleitet

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Die Polizei zweifelt die kolportierten Besucherzahlen an.

"Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat sofort ein Ermittlungsverfahren eingeleitet", sagte Detlef von Schmeling vom Polizeipräsidium Duisburg. Zwei Strafanzeigen gingen bisher ein. Es wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Die Ermittlungen richteten sich gegen unbekannt, sagte Staatsanwalt Rolf Haferkamp am Sonntag. Die Ermittlungsbehörde habe das Sicherheitskonzept der Loveparade von den Veranstaltern und der Stadt Duisburg beschlagnahmt. Die Papiere seien bereits am Samstagnachmittag sichergestellt worden.

Der Leiter der Duisburger Krisenstabs, Wolfgang Rabe, erklärte, er habe am Sonntagmorgen alle Unterlagen zur Loveparade der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt. Vor der Presse wollte er wegen der bereits begonnenen Ermittlungen keine weitere Aussagen machen. Wie die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung” berichtet, liegt eine Anzeige eines Feuerwehrmannes vor. Er hatten vor der Gefahrenstelle, die zahlreiche Tote forderte, gewarnt.

Alter der Opfer zwischen 20 und 40
Die meisten Toten seien auf der westlichen Seite der Zugangsrampe gefunden worden. Unter den Opfern befanden sich demnach auch ein Niederländer, ein Australier, ein Italiener und ein Chinese. Das Alter der Opfer liege zwischen "etwas über 20 und knapp unter 40 Jahren, also junge Erwachsene".

Von Schmelling bezweifelte die kolportierten Besucherzahlen. Es gebe Hubschrauberaufnahmen, die zeigten, dass der Platz "zu keiner Zeit vollständig gefüllt war". Die einzige belastbare Zahl gebe es durch die Zuführung der Deutschen Bahn (DB). Er bezifferte die Zahl der per Zug angereisten Besucher mit 105.000, die in der Zeit von 9.00 bis 14.00 Uhr per Zug nach Duisburg kamen. Der erhebliche Teil der Gäste sei mit der Bahn angereist.

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