Nahtoderfahrung

Massive Gehirnaktivität: Das passiert beim Sterben wirklich

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Eine neue Studie zu Nahtoderfahrungen zeigt: Wenn ein Mensch stirbt, weiß das Gehirn alles.

Seit Anbeginn der Zeit beschäftigen sich Menschen mit der Frage, was passiert, wenn man stirbt. Viele Menschen finden ihre Antwort im religiösen Glauben. Doch auch die Wissenschaft versucht zu erforschen, was beim Übergang vom Leben zum Tod genau passiert.

Eine neue Studie hat nun erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht. Demnach wurde bei einigen Patienten mit Herzstillstand während der Wiederbelebung extrem starke Gehirnaktivität gemessen. Und das, obwohl ihr Herz teilweise bis zu eine Stunde lang nicht schlug. Einige der Betroffenen konnten sich nach erfolgreicher Reanimierung sogar daran erinnern, was sie während dieser Phase erlebt hatten.

Das erlebten Patienten beim Sterben

Von 154 Personen mit Herzstillstand waren sich danach fast 40 Prozent bewusst, was mit ihnen passiert war. 20 Prozent konnten sich an ein Todeserlebnis erinnern. Viele von ihnen beschrieben das Erlebte als eine Art moralische Bewertung ihres gesamten Lebens und Verhaltens.

Die Wissenschaftler haben dafür eine Erklärung: In der Regel sind im Gehirn Bremssysteme aktiv, die Teile der Gehirnfunktion aus dem Bewusstsein herausfiltern. Denn: Hätten Menschen zu jeder Zeit vollen bewussten Zugang zu ihrer gesamten Gehirnaktivität, könnten sie nicht normal funktionieren.

Zugriff auf das volle Bewusstsein

Nun wird vermutet, das diese Bremssysteme beim Sterben ausgehebelt werden und die sterbende Person so auf ihr gesamtes Bewusstsein zugreifen kann. Dies würde einerseits die massive Gehirnaktivität während eines Herzstillstands erklären. Und andererseits auch, warum immer wieder Menschen mit Nahtoderfahrungen davon erzählen, ihr gesamtes Leben wäre noch einmal an ihnen vorbeigezogen.

Überlebt Gehirn viel länger ohne Sauerstoff?

Die Studie wirft aber auch Fragen in Bezug auf Hirnschäden auf. Bisher ging man davon aus, dass das Gehirn nach fünf bis zehn Minuten ohne Sauerstoffversorgung stirbt. Doch die Untersuchungen haben gezeigt, dass das Gehirn viel länger überleben kann, auch wenn das Herz bis zu einer Stunde nicht schlägt. In Zukunft könnten so Menschen, die als nicht mehr zu retten galten, doch noch wiederbelebt werden.

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