Chaos auf der Insel

May-Ende mit Tränen: Folgt Boris Johnson?

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Die britische Premierministerin gab nach erneutem Widerstand ihr Amt und den Brexit-Plan auf.

Nach dem unter Tränen verkündeten Rücktritt von „Brexit-Premierministerin“ Theresa May für Ende Juli scheint die Bahn frei für ihren Erzrivalen Boris Johnson. Der Brexit-Hardliner gilt als klarer Frontrunner beim Tauziehen um die May-Nachfolge bei den konservativen Tories. Er muss sich jedoch gegen 20 Rivalen durchsetzen. Sollte Johnson in Nr. 10 Downing Street einziehen, drohen Europa stürmische Zeiten: Die Briten müssen im Oktober die EU verlassen, mit oder ohne Deal mit Brüssel, tönte er bereits. Einen harten Brexit würde er in Kauf nehmen – obwohl vor einer wirtschaftlichen Katastrophe für Großbritannien, aber auch die EU gewarnt wird.

Boris Johnson
© Ben STANSALL / AFP
Boris Johnson gilt als klarer Frontrunner beim Tauziehen um die May-Nachfolge

Tränen

May weinte bei der Abtrittsverkündung: Sie werde „für immer bedauern“, dass sie den Brexit nicht vollziehen konnte. Davor war der vierte Versuch gescheitert, ihren ­Brexit-Deal durchs Parlament zu bringen. Gleichzeitig wählten die Briten für das EU-Parlament: Mays Partei drohte eine katastrophale Niederlage. Die meisten Stimmen könnte EU-Hasser Nigel Farage erhalten. Chaos ohne Ende auf der Insel.

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