Yoshinori Ohsumi

Medizin-Nobelpreis an japanischen Zellforscher

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Der Japaner Yoshinori Ohsumi erhält den diesjährigen Medizin-Nobelpreis.

Der Medizin-Nobelpreis 2016 geht an den japanischen Zellforscher Yoshinori Ohsumi (geb. 1945). Dies wurde am Montag vom Karolinska Institut in Stockholm bekannt gegeben. Der Wissenschafter vom Tokyo Institute of Technology hat den Mechanismus der Autophagie ("Selbstverdauung") in Zellen entdeckt und ihn aufgeklärt, hieß es in der Begründung.

Die Auszeichnung ist mit acht Millionen Schwedischen Kronen (831.000 Euro) dotiert. Der Medizin-Nobelpreis des vergangenen Jahres - zur Hälfte an William C. Campbell (USA) und Satoshi Omura (Japan) sowie an Youyou Tu (China) - hatte wissenschaftliche Arbeiten belohnt, die mit der Entwicklung neuer Medikamente ganz wesentlich zur wirksamen Therapie gefährlicher Tropenerkrankungen beigetragen hatten.

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Autophagie aufgeklärt
Yoshinori Ohsumi hat in den 1990er-Jahren bahnbrechende Experimente durchgeführt. Bereits in den 1960er-Jahren hatten Wissenschafter beobachtet, dass die Zellen eigene Bestandteile zerstören können. Aber wie das funktionierte, war lange nicht geklärt.

"Yoshinori Ohsumi benutzte die Bäckerhefe, um die Gene für diese Autophagie zu identifizieren. Er ging dann weiter, indem er die der 'Selbstverdauung' zugrunde liegenden Mechanismen in der Hefe aufklärte und zeigte, dass eine ähnliche Maschinerie dafür auch in unseren Zellen benutzt wird", hieß es am Montag in der Begründung für die Zuerkennung des Nobelpreises für Physiologie und Medizin. Autophagie-Gene können auch Krankheiten verursachen und sind beteiligt an manchen Krebsleiden und neurologischen Erkrankungen.

 

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