367 Migranten an Bord

Migranten-Krise: Drei Schiffe suchen Hafen

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70 Menschen wurden von einem maltesischem Schiff gerettet.

Rom. Drei Rettungsschiffe mit insgesamt 367 Migranten an Bord warten im Mittelmeer auf einen Landehafen. 215 Personen befinden sich an Bord des NGO-Schiffes "Ocean Viking", das bei drei verschiedenen Einsätzen Menschen gerettet hat. Die spanische "Open Arms" brachte 73 Migranten in Sicherheit, weitere 79 Menschen befinden sich an Bord des Schiffes "Aita Mari", wie italienische Medien berichteten.

Die maltesischen Behörden haben unterdessen 70 Bootsflüchtlinge gerettet, wie die NGO "Alarm Phone" am Freitag berichtete. In den vergangenen zwei Tagen seien mindestens neun Boote mit 600 Migranten an Bord aus Libyen abgefahren, so die Internationale Organisation für Migration (IOM). Der IOM-Missionschef in Libyen, Federico Soda, erklärte sich über die Sicherheit der Migranten unweit von Tripolis besorgt, nachdem es erneut zu heftigen Kämpfen gekommen sei.

Auch direkte Migrantenlandungen in Süditalien nehmen zu. 37 Personen erreichten am Donnerstag an Bord von drei Booten die Insel Lampedusa. 45 weitere Migranten trafen am Freitag in Santa Maria di Leuca in Apulien ein. 31 Menschen kamen an Bord eines Segelbootes in Crotone in Kalabrien an. Zwei mutmaßliche russische Schlepper wurden laut Polizei festgenommen.

Vor allem ukrainische und russische Schlepper bringen verstärkt Migranten aus der Türkei an Bord von Segelbooten und Luxusjachten nach Süditalien. Die Ermittler vermuten die russische Mafia hinter den Transporten. Bei den Crews, die die Migranten nach Italien schleppen, handle es sich meist um Russen oder Georgier. Laut den Ermittlern schleusen die Schlepper bis zu 70 Flüchtlinge per Schiff nach Italien und kassieren dabei 10.000 Euro pro Passagier. Bei den Migranten handelt es sich demnach vor allem um Kurden, Syrer und Iraker.
 

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