Körper als Mülltonne

Mikroplastik befällt Organe und setzt sich dort fest

Plastik findet sich fast überall im Körper wieder und macht uns langsam, aber sicher krank. 

Was als Verpackungsmüll seinen Anfang nimmt, endet oftmals als Mikroplastik im menschlichen Körper. Wie BBC berichtet, gehen Wissenschafter davon aus, dass jeder Mensch jährlich rund 52.000 Plastikpartikel aufnimmt, sei es durch die Luft oder über die Nahrungsaufnahme. Sogar in Knochen oder Organen wie Leber und Nieren wurden schon Rückstände entdeckt. Besonders seit den 1960er-Jahren sei es zu einem rasanten Anstieg gekommen, wie es heißt.

Heuer nahmen im Zuge einer Studie acht Freiwillige gezielt Plastiklösungen zu sich. Ziel des Tests war abzuklären, wie viel davon wirklich ins Blut gelangt. Das Ergebnis: Die Studien deuten darauf hin, dass Mikroplastik sogar bis ins Gehirn vordringen kann. Vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen wie Demenz sei große Vorsicht geboten. Das gilt auch für Patienten mit Herzproblemen, in deren Arterien Mikroplastik zu einem 4,5-fach erhöhten Risiko für Schlaganfälle oder Herzinfarkte führt.

In einem wichtigen Punkt sind sich die Forscher einig: Der menschliche Körper kann Plastik kaum abbauen. Die Folgen reichen von Entzündungen über Organschäden bis hin zu Krebs. Tierversuche würden zeigen, dass bereits 10 bis 100 Mikrogramm Plastik pro Kilogramm Körpergewicht täglich ausreichen, um den Organismus merklich zu belasten. Wissenschafter fordern daher klare Grenzwerte, was den Einsatz von Plastik im Lebensmittelbereich, im Gesundheitssektor sowie generell im Alltag betrifft.

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