Drohende Eskalation

Militäraufmarsch an Grenze zu Kosovo: USA ermahnen Serbien

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In den wachsenden Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo haben die USA die serbische Seite zur sofortigen Deeskalation und Umsetzung ihrer Verpflichtungen aus dem Normalisierungsabkommen aufgerufen.  

US-Außenminister Antony Blinken und der serbische Präsidenten Aleksandar Vucic hätten deshalb miteinander telefoniert, teilte das US-Außenministerium am Freitag in Washington mit.

Blinken habe in dem Gespräch deutlich gemacht, dass die Verantwortlichen des schweren Überfalls vom vergangenen Sonntag, die sich derzeit in Serbien aufhielten, zur Rechenschaft gezogen werden müssten. Er begrüße es, dass die NATO die Entsendung zusätzlicher Streitkräfte in das kleine Balkanland genehmigt habe.

Mitglieder einer kosovarischen Polizei-Spezialeinheit
© APA/AFP/ARMEND NIMANI
× Mitglieder einer kosovarischen Polizei-Spezialeinheit

Aus der serbischen Hauptstadt Belgrad hieß es, Vucic und Blinken seien sich darüber einig gewesen, dass nun Deeskalation erforderlich und eine wichtigere Rolle der NATO erforderlich sei. Laut der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug, bestritt Vujic aber, dass es einen großen serbischen Militäraufmarsch an Grenze zu Kosovo gebe.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, hatte am Freitag von einem "beispiellosen" Aufgebot von Artillerie und Panzern an der Grenze zum Kosovo gesprochen. "Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen."

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit NATO-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter auch Österreich, erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.

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