Für Vermittlung

Militärintervention in Gambia unterbrochen

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ECOWAS will abgewählten Präsidenten zur Machtübergabe bewegen

Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) hat ihre Militärintervention in Gambia für einen letzten Vermittlungsversuch unterbrochen. Der Präsident Guineas, Alpha Conde, werde bis Freitagmittag (Ortszeit) in Banjul eine politische Lösung für den Machtkampf um die Präsidentschaft in dem westafrikanischen Land suchen, sagte ECOWAS-Kommissionspräsident Marcel Alain de Souza am Donnerstag.

   Senegalesische Truppen hatten zuvor die Grenze zu Gambia überschritten, um den abgewählten Präsidenten Yahya Jammeh zur Machtübergabe an seinen Nachfolger Adama Barrow zu bewegen. Führende gambische Militärs hatten zuvor schon erklärt, dass sie sich nicht in die politische Auseinandersetzung einmischen wollten.

   Wenn Jammeh "bis zum Mittag" nicht einwillige, an der Seite Condes Gambia zu verlassen, würden die ECOWAS-Truppen die Intervention fortsetzen, sagte de Souza vor Journalisten. Der mit harter Hand regierende Jammeh hatte seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl Anfang Dezember zunächst eingestanden. Eine Woche später verlangte er aber plötzlich eine Wiederholung und reichte beim Obersten Gericht eine Klage gegen das Ergebnis ein. Seitdem weigert er sich, seinen Posten zu räumen.

   Parallel zu dem Einmarsch Senegals hatte der UNO-Sicherheitsrat grünes Licht für ein Eingreifen der ECOWAS gegeben. Wenige Stunden vor dem Einmarsch legte der von der ECOWAS unterstützte Wahlsieger Barrow in der gambischen Botschaft in Senegals Hauptstadt Dakar seinen Amtseid als Präsident ab.

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