Usbekistan

Mirsijojew zum Übergangspräsidenten bestimmt

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Wahl eines neuen Staatsoberhaupts innerhalb der nächsten drei Monate geplant.

Nach dem Tod des autoritären Machthabers Islam Karimow in Usbekistan ist Regierungschef Schawkat Mirsijojew zum Übergangspräsidenten bestimmt worden. Das Parlament der früheren Sowjetrepublik ordnete zudem die Wahl eines neuen Staatsoberhaupts innerhalb der nächsten drei Monate an. Das berichteten Medien aus der Hauptstadt Taschkent am Donnerstag.

Der 58-jährige Mirsijojew hatte bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor wenigen Tagen betont, das zentralasiatische Land wolle Karimows Kurs fortsetzen. Für Moskau ist das muslimisch geprägte Nachbarland von Afghanistan besonders im Kampf gegen Drogenhandel und internationalen Terror von strategischem Interesse.

Experten schildern Mirsijojew als moskaufreundlich und als Vertrauten von Alischer Usmanow, einem einflussreichen russischen Oligarchen usbekischer Herkunft. Menschenrechtler kritisieren, Mirsijojew habe als Regierungschef so autoritär regiert wie Karimow als Präsident.

Beobachter warnen vor einer Destabilisierung des Landes mit rund 32 Millionen Einwohnern, sollte die Nachfolgefrage nicht rasch geklärt werden. Karimow war vergangene Woche nach mehr als 26 Jahren an der Macht im Alter von 78 Jahren nach einem Schlaganfall gestorben.

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