Kursänderung gegenüber Nordkorea und USA steht im Raum.
Bei der Präsidentenwahl in Südkorea hat der linksliberale Oppositionskandidat Moon Jae-in (64) laut ersten Hochrechnungen deutlich gewonnen. Moon komme auf eine Zustimmung von 38,5 Prozent, berichtete der staatliche Sender Arirang am Dienstagabend (Ortszeit) auf Grundlage der Auszählung von knapp 17 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Danach folgten seine zwei größten Konkurrenten: Der Konservative Hong Jun-pyo könne mit 27,7 Prozent und der Zentrumspolitiker Ahn Cheol-soo mit 21,2 Prozent der Stimmen rechnen.
Die vorgezogene Wahl wurde nach der Amtsenthebung der konservativen Präsidentin Park Geun-hye im März wegen eines Korruptionsskandals notwendig. Es gibt keine Stichwahl.
Im Präsidialsystem Südkoreas trifft der Staatschef fast alle wichtigen Entscheidungen. Moons Wahlsieg könnte nun eine Kursänderung Südkoreas sowohl gegenüber Nordkorea als auch den USA zur Folge haben: Moon befürwortet einen Dialog mit dem Nachbarn im Norden.
Der neue Präsident soll bereits am Mittwoch ohne die übliche zweimonatige Übergangszeit die Amtsgeschäfte aufnehmen. Etwa 42,5 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.