Ägypten

Mubarak auf dem Totenbett

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Ex- Diktator Ägyptens erlitt einen Hirnschlag, danach einen Herzstillstand.

Rätselraten um den Gesundheitszustand des ägyptischen Ex-Präsidenten Hosni Mubarak (84). Vor dem Krankenhaus in einem Vorort Kairos standen Dutzende Reporter – alle warteten auf das erste Ärzte-Statement. Auf einer Demo auf dem zentralen Tahrir-Platz brandete Jubel aus, als von seiner Einlieferung ins Spital berichtet wurde.

Nun fragen sich alle: Überlebt der Diktator (er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er Demonstranten beim ‚Arabischen Frühling‘ töten ließ) die kommenden Tage? Die Fakten sind verwirrend: Zuerst hieß es, er sei klinisch tot, dann: er lebt. Nächste Nachricht: Er hatte einen Herzinfarkt, später: er liegt im Koma.

Fix ist: Er ringt mit dem Tod. Mubarak liegt im Koma. Im berüchtigten Gefängnis Tora erlitt er am Dienstag einen Schlaganfall. Um 20.30 Uhr wurde er in ein Militär-Spital überstellt, wo sein Herz stehen blieb. Lange kämpften 15 Ärzte mit Defibrillatoren um Mubaraks Leben. Danach musste er an lebenserhaltende Maschinen angeschlossen werden.

„Der Zustand verschlechtert sich, es ist kritisch“, so Mamduh Shahin, vom Obersten Militärrates. Die nächsten 3 Tage entscheiden über Leben und Tod.

Machtkampf
Währenddessen geht der Machtkampf um Mubaraks Nachfolge weiter. Heute sollen die Ergebnisse der Präsidenten-Stichwahl vorliegen. Schon vorab haben sich beide Kandidaten als Sieger deklariert – auch Muslimbruder Mohammed Mursi. Aber: Die eigentliche Macht liegt weiter beim Militär.

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