Italien

Nach Löwen-Flucht: Zirkus darf nur ohne Tiere auftreten

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Die Flucht des Löwen Kimba aus einem Zirkus in der Küstenstadt Ladispoli bei Rom, die am Samstag eine ganze Gemeinde in Aufregung versetzt hat, hat Folgen. 

 Der Zirkus "Ronny Roller", der gerade in Ladispoli Station macht, darf weiterhin Vorstellungen abhalten, muss dabei allerdings auf Raubtiere verzichten.

Zu diesem Kompromiss kam Zirkusdirektor Ronny Vassallo mit dem Bürgermeister von Ladispoli, Alessandro Grando, wie dieser auf Facebook berichtete. Dem Zirkusdirektor droht nun eine Anzeige wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht. Das Raubtier streunte am Samstag stundenlang durch die 40.000-Einwohner-Stadt nördlich von Rom. Hunderte Anrainer flüchteten in ihre Häuser. Erst am Abend gelang es, den Löwen per Pfeil mit einer Spritze zu betäuben und zurück in den Käfig zu bringen.

Wie konnte Löwe entkommen?

Die örtlichen Behörden untersuchen derzeit, wie der Löwe aus seinem Metallgehege entkommen konnte. "Was passiert ist, ist sehr seltsam. Alles, was wir sagen können, ist, dass ein Löwe nicht die Fähigkeit hat, einen Riegel zu öffnen und ein Schloss zu knacken", sagte Vassallo. Er schloss nicht aus, dass der Käfig des Raubtieres absichtlich geöffnet worden sei, um ihm die Flucht zu ermöglichen, und klagte über Sabotage. Der Wanderzirkus gastiert von 9. bis 19. November in Ladispoli.

In Italien tobt seit Jahren ein Streit um Zirkusaufführungen mit exotischen Tieren. Immer wieder wurden Zirkusdirektoren der Tierquälerei beschuldigt. 2.000 Tiere werden in italienischen Zirkussen eingesetzt. Der Tierschutzverband LAV fordert ein Verbot von Zirkustieren nach Vorbild des "Cirque du Soleil", der ganz auf Tiere verzichtet. 70 Prozent der Italiener seien laut Umfragen gegen die Nutzung von Tieren im Zirkusbereich, berichtete der Tierschutzverband.

Schrittweise sollen Tiere im Zirkus verboten werden, geht aus den Forderungen von Umweltschützern hervor. Dagegen wehrt sich der Verband der italienischen Zirkusse: Die italienischen Gesetze würden ohnehin schon zu den strengsten in ganz Europa zählen, die geplante Änderung würde die Kunst beschränken.

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