Brasilianer glauben, dass Frauen selbst schuld an Missbrauch sind.
Sonne, Strand und sexy Frauen - drei Dinge für die Brasilien, das Gastgeberland der Fußball-WM 2014, bekannt sind. Aber gerade als Frau lebt man im größten katholischen Land der Erde gefährlich. Rund eine halbe Million Frauen sollen jährlich in Brasilien vergewaltigt werden.
Eine Studie des brasilianischen Institute for Applied Economic Research (IPEA) hat jetzt ein Grundproblem enthüllt: 61,5 Prozent der befragten Personen sind der Meinung, dass "Frauen, die sich provokant anziehen, es verdienen, attackiert und vergewaltigt zu werden." 58,5 Prozent glauben, dass es "weniger Vergewaltigungen geben würde, wenn Frauen wüssten, wie sie sich zu verhalten haben." Besonders schockierend: 66,5 Prozent der befragten Personen waren Frauen.
Unter dem Motto "Ich verdiene es nicht, vergewaltigt zu werden" schwappt jetzt eine Protest-Welle über das Land. Frauen posten freizügige Fotos auf Facebook und Twitter und wollen damit gegen Sexismus und Vorurteile kämpfen. Gestartet hat den "#NãoMereçoSerEstuprada"-Protest die Journalistin Nana Queiroz, berichtet "Die Welt". Obwohl sie sogar von Präsidentin Dilma Rousseff unterstützt wird, sieht sich Queiroz zahlreichen Drohungen ausgesetzt - unter anderem wurde ihr mit Vergewaltigung gedroht.