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Wohnhaus fotografiert

Nahm Berlin-Attentäter auch Merkel ins Visier?

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Anis Amri fotografierte auch das Wohnhaus der deutschen Kanzlerin.

Der Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri hat im Vorfeld des Anschlags den Wohnsitz der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in Berlin fotografiert. Auf einem Foto, das auf Amris Handy gefunden wurde, sei im Hintergrund das Wohnhaus der Kanzlerin in Berlin-Mitte zu sehen, erfuhr AFP am Donnerstag aus Kreisen des Amri-Untersuchungsausschusses im Deutschen Bundestag.
 
Es gebe auch weitere Fotos aus der Umgebung der Museumsinsel, wo Merkel ihre Privatwohnung hat. Das ARD-Politikmagazin "Kontraste" hatte zuerst über die Fotos berichtet. Es zitierte eine Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA), wonach diese Fotos dazu gedient haben könnten, mögliche Anschlagsziele auszukundschaften.
 

Zwei Monate vor Anschlag

Dies wurde im Untersuchungsausschuss allerdings in Zweifel gezogen. Die gefundenen Fotos seien "ohne erkennbare Ausspähungsabsicht", hieß es im Umfeld des Ausschusses gegenüber AFP. Das Wohnhaus von Merkel sei auf dem betreffenden Foto lediglich "weit im Hintergrund zu sehen".
 
Die Fotos entstanden laut ARD-Bericht am 23. Oktober 2016, knapp sieben Wochen vor dem Weihnachtsmarktattentat. Die BKA-Ermittler kamen in ihrem Auswertungsvermerk ein halbes Jahr später laut ARD zu dem Schluss, dass Amri den Bereich um den Berliner Dom zu diesem Zeitpunkt "als potenzielles Anschlagsziel in Betracht gezogen haben könnte".
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