Afghanistan

NATO-Soldaten töten drei Zivilisten

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Zwei Frauen und ein Mädchen wurden versehentlich erschossen.

NATO-Soldaten haben nach afghanischen Regierungsangaben im Süden des Landes versehentlich zwei Frauen und ein Mädchen erschossen. Wie ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums mitteilte, eröffneten die Soldaten am Freitag in der Provinz Sabul das Feuer auf ein Fahrzeug, das ihrem Konvoi entgegenkam.

"Sie dachten, es seien Taliban-Kämpfer", sagte der Sprecher. Nach seinen Angaben wurde eine weitere Frau verwundet, einzig der Fahrer des Wagens sei unverletzt geblieben.

Letztes Jahr 2412 Zivilisten getötet
Der Tod afghanischer Zivilisten bei NATO-Einsätzen gegen radikalislamische Taliban ist ein ständiger Konfliktpunkt zwischen dem afghanischen Präsidenten Hamid Karzai und den internationalen Truppen. Der Oberbefehlshaber der US- und NATO-Truppen in Afghanistan, Stanley McChrystal, hatte im vergangenen Jahr zugesichert, mehr für den Schutz unbeteiligter Einwohner tun zu wollen.

Laut einem UN-Bericht wurden allein im vergangenen Jahr 2412 Zivilisten in Afghanistan getötet, so viel wie noch nie seit dem Afghanistan-Einmarsch Ende 2001. Die meisten Opfer gehen demnach auf das Konto der Taliban.

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