Die Opfer wurden an belebten Orten von Kugeln durchsiebt.
Nach einer Serie von sechs Morden binnen drei Tagen herrscht in Neapel Angst vor einem neuen Mafiakrieg. Wie italienische Zeitungen am Sonntag berichteten, wurden von Donnerstag bis Samstag sechs Männer zwischen 23 und 72 Jahren erschossen. Mehrere Opfer wurden von zahlreichen Kugeln durchsiebt, einige Taten ereigneten sich an belebten Orten.
Bei einer Tat wurden zwei Männer mitten auf einer belebten Straße mit einer Salve aus einer automatischen Waffe getötet, als sie gerade auf einem Motorroller unterwegs waren. In einem anderen Fall wurden zwei Opfer in einer Trafik vor Dutzenden Augenzeugen ermordet. Das Vorgehen sei typisch für die neapolitanische Mafia Camorra, betonten mehrere Zeitungen. So viele Morde in so kurzer Zeit habe es seit 2004 nicht gegeben.
Kontakte zur Camorra
Die Ermittlungsbehörden äußerten sich zunächst nicht zu etwaigen Zusammenhängen zwischen den Verbrechen. Aber alle Opfer schienen Verbindungen zu einem der verschiedenen Clans der Camorra zu haben. Neapels Bürgermeister Luigi de Magistris warf der italienischen Regierung vor, seiner Stadt nicht genügend beim Kampf gegen das Verbrechen zu helfen.