"Cluster 5"

Neue Corona-Mutation in Dänemark: Jetzt schlägt auch WHO Alarm

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 Die Virusmutation "Cluster 5" sei bisher noch nicht beobachtet worden. Experten befürchten Auswirkungen auf die Diagnostik, Therapien und die Wirksamkeit von Impfstoffen.

Berichte aus Dänemark über von Nerzen auf Menschen übertragene mutierte Coronaviren sorgen bei Experten für Aufsehen. Die Virusmutation "Cluster 5" sei bisher noch nicht beobachtet worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Wochenende mit. In Dänemark haben sich zwölf Menschen mit der Variante infiziert. Experten befürchten, die Mutation könnte die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe beeinträchtigen.

Neben Dänemark sei SARS-CoV-2 in Nerzen auch in den Niederlanden, Italien, Spanien, Schweden und den USA nachgewiesen worden, erklärte die WHO. Bis auf die Fälle in Dänemark seien die weltweit beobachteten Coronaviren in den Tieren weitgehend "ähnlich" zu anderen verbreiteten Varianten von SARS-CoV-2.

Bei der "Cluster 5" genannten Mutation des Virus in Dänemark seien mögliche Auswirkungen auf die Diagnostik, Therapien und die Wirksamkeit von Impfstoffen hingegen weitgehend unerforscht und "noch nicht gut verstanden".

 Die Regierung in Kopenhagen hatte deshalb die Notschlachtung aller 15 bis 17 Millionen Nerze im Land angeordnet. Teile Jütlands wurden von der Außenwelt abgeriegelt. Betroffen sind nach Angaben von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen mehr als 280.000 Menschen. Großbritannien verbot am frühen Samstagmorgen die Einreise für alle Dänen ohne ständigen Wohnsitz im Königreich.

In Frankreich sind mittlerweile bereits mehr als 40.000 Menschen an einer Corona-Infektion gestorben. Mit 306 neuen Todesfällen binnen 24 Stunden stieg die Opferbilanz im Land am Samstag auf 40.169 Corona-Tote, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Derzeit befinden sich 4.410 Patienten auf Frankreichs Intensivstationen, zu Wochenbeginn waren es noch 3.721 Patienten. Die Gesamtkapazität an Betten wurde mittlerweile auf 6.400 erhöht, in den nächsten Tagen sollen weitere Betten hinzukommen.

Dennoch bleibt die Lage in mehreren französischen Regionen angespannt. Erstmals seit dem Frühjahr wurden wieder französische Covid-19-Patienten nach Deutschland verlegt. Aus der französischen Region Grand-Est wurden mindestens drei Patienten ins Saarland gebracht, wie die Behörden mitteilten.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie legte am Wochenende auch Portugal nach. Ab Montag gilt in dem Land eine nächtliche Ausgangssperre in weiten Landesteilen. An Wochenenden sollten die Menschen zudem bereits ab 13.00 Uhr zu Hause bleiben, sagte Ministerpräsident Antonio Costa am Samstagabend. Die Maßnahme gilt zunächst für zwei Wochen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat sich in Portugal seit Anfang Oktober auf rund 6.000 verdreifacht.

Auch in Griechenland gelten seit dem Wochenende auch tagsüber rigorose Ausgangsbeschränkungen. Die Bürger dürfen ihre Häuser und Wohnungen nur noch verlassen, wenn sie dies über ihr Handy beantragt und per SMS eine Genehmigung erhalten haben, wie Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Donnerstag ankündigte. Die Maßnahme gilt drei Wochen lang. Eine nächtliche Ausgangssperre war bereits zuvor für das ganze Land verhängt worden

 

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