Steigende Temperaturen und trockene Winde fachen Flammen an.
Der "schwarze Mittwoch" ist in der Buschbrandregion in Australien nach ersten Eindrücken glimpflich abgelaufen. Die Feuerwehr hatte sich wegen der Wettervorhersage auf das Schlimmste eingestellt. Zwar entstanden in der Gluthitze und bei heftigem Wind neue Brände in der Region um Sydney. Statt gut 60 waren es am Abend 71, 29 davon außer Kontrolle.
Der Sender ABC zeigte in Rauchschwaden gehüllte Ortschaften nördlich und westlich von Sydney. Unter blauem Himmel wurden die Baumkronen immer wieder von heftigen Böen gepackt. Menschen kamen nach einer ersten Bilanz nicht zu Schaden, Ortschaften wurden verschont, Gebäude blieben intakt.
Einer der gefährlichsten Brände bei Springwood 70 Kilometer westlich von Sydney wurde am Mittwoch weiter eingedämmt. "Gebäude sind vorerst nicht mehr in unmittelbarer Gefahr", twitterte die ländliche Feuerwehr (RFS) am Abend (Ortszeit). Sie setzte die Gefahrenstufe für die Blue Mountain-Region rund um Springfield zurück. Solange die gefährliche Wetterlage mit Hitze und Wind anhalte gebe es aber keine Entwarnung, sagte deren Chef Shane Fitzsimmons.
Bei Minmi in den Außenbezirken von Newcastle rund 140 Kilometer nördlich von Sydney entzündete sich allerdings ein neuer Brand, der der Feuerwehr Kopfschmerzen bereitete. Unter anderem wurde die Autobahn M1, die Hauptverbindung zwischen Sydney und Brisbane, vorübergehend gesperrt. Zwei Schulen wurden geschlossen.
"Der Brand bei Minmi wurde bis jetzt an der M1 gestoppt", sagte Fitzsimmons. Er rief Nachbarn auf, ihre Feuer-Notfallpläne zu aktivieren und in sicheren Räumen Zuflucht zu suchen. "Es gibt jede Menge Feuerwehrautos und Brandbekämpfer in der Region." Die Feuerwehr war mit 1.500 Mann im Einsatz und bekam noch Verstärkung aus ganz Australien. Neuseeland bot ebenfalls Einsatzkräfte an.
"Wir haben noch nie zu dieser Jahreszeit so weitreichende Brände mit so viel Schäden und Zerstörung gehabt wie jetzt", sagt Fitzsimmons. Die Buschbrandsaison hat gerade erst begonnen, Zehntausende Hektar Buschland und Wälder sind bereits verkohlt. "Wir sollten daran denken, was noch vor uns liegt: die kommenden Monate und der lange Sommer - die Buschbrandgefahr bleibt." Dezember bis Februar sind die heißesten Monate im Südosten Australiens
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Einsatzkräfte versuchen mittels Helikopter die Waldbrände bei Yellow Rock in den Blue Mountains westlich von Sindey unter Kontrolle zu bekommen.
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So sieht es aus, wenn das Buschfeuer weitergezogen ist. Bis jetzt forderte es zumindest ein Todesopfer.
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Ein 63-jähriger Mann starb an einer Herzattacke während er versuchte, sein Hab und Gut vor dem Feuer zu retten.
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Eine Bewohnerin des Vororts von Winmalee, ca. 70 km westlich von Sidney begutachtet ihr ausgebranntes Heim. Insgesamt wurden bis jetzt über 200 Häuser zerstört.
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Jetzt heißt es in jenen Gebieten, in denen das Buschfeuer gewütet hat für viele: Aufräumen und wieder aufbauen.
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In anderen Gebieten im australischen Bundesstaat New South Wales kämpft die Feuerwehr noch erbittert gegen die Flammen.
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Der Brand hat inzwischen in der Nähe der Stadt Lithgow einen Umfang von 300 km erreich. 43.000 Hektar Land wurden bis jetzt verwüstet.
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Die australischen Behörden befürchten nun, dass sich die verschiedenen Buschbrände zu einer riesigen Feuerwand entwickeln, die auf Sidney zuwalzt.
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Die Waldbrände wurden durch ungewöhnlich heiße Temperaturen und Wind begünstigt. Diese Bedingungen sollen sich in den nächsten Tagen nicht ändern.
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Bis sich die Feuerwehrmänner und -frauen in den Blue Mountains wieder zur Ruhe setzen können, wird wohl noch einige Zeit vergehen.