Die Suchaktion geht nach neuen Hinweisen von Augenzeugen weiter.
Gut ein Jahr nach der erfolglosen Suche nach Überresten erschossener Wehrmachtsoldaten in Frankreich hat eine neue Suchaktion begonnen. Nach weiteren Hinweisen von Augenzeugen werde ein Gelände etwa 150 Meter weiter hangabwärts von der ursprünglichen Stelle untersucht. Französische Widerstandskämpfer hatten im Juni 1944 nahe Meymac im zentralfranzösischen Département Corrèze 46 Wehrmachtssoldaten und eine der Kollaboration beschuldigte Französin in einem Waldstück erschossen.
Falls die Sondierungen positiv ausfallen, könnte es erneute Grabungen geben. Wegen starken Regens sei der Georadarwagen am Montag allerdings im Schlamm stecken geblieben, sagte Diane Tempel-Bornett vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Die Tat steht im Kontext schlimmer Kriegsverbrechen von SS-Soldaten in der Region. Im 50 Kilometer südwestlich gelegenen Tulle hatten SS-Soldaten wenige Tage zuvor 99 Zivilisten an Balkonen und Laternen gehängt. Eine andere SS-Einheit verübte am 10. Juni in dem Ort Oradour-sur-Glane das schlimmste Massaker des Zweiten Weltkriegs in Westeuropa mit 643 Toten.
Bericht als Auslöser
Auslöser der Suche vor gut einem Jahr war der Bericht des damals 98 Jahre alten ehemaligen Widerstandskämpfers Edmond Réveil. Er hatte zuvor erstmals öffentlich über die Massenerschießung der deutschen Wehrmachtssoldaten berichtet, die sich in der Hand seiner Widerstandsgruppe befunden hatten.
Ende der 1960er Jahre hatte es bereits eine erste Grabung gegeben, bei der die Überreste von elf Menschen geborgen wurden. Diese Grabungen waren auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters nicht fortgesetzt worden.