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140 neue Infizierte

Neue Virus-Tote! China: 'Kein Grund zur Panik...'

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Virologen rechnen auch mit Fällen in Mitteleuropa. Vorbereitungen laufen.

In China hat eine neuartige Lungenkrankheit einem weiteren Patienten das Leben gekostet. Wie die Gesundheitsbehörde der zentralchinesischen Metropole Wuhan mitteilte, starb ein 89-jähriger Mann, der mit dem Coronavirus infiziert war, bereits am Sonntag im Krankenhaus. Damit sind seit dem Ausbruch der Krankheit vier Todesfälle in China bestätigt. Experten rechnen auch mit Fällen in Mitteleuropa.  Virologe Christian Drosten (Berliner Charite) davon aus, dass es auch Fälle in Deutschland geben wird. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bezeichnete die Gefahr für Deutschland am Dienstag weiter als gering.
 
Dass nach Angaben chinesischer Gesundheitsexperten auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich sei, ändere nichts an dieser Einschätzung, sagte ein Sprecher des Instituts am Dienstag. Entscheidend sei, dass es keine Belege dafür gebe, dass sich das Virus einfach von Mensch zu Mensch übertrage wie bei einer Grippe, sondern nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen. Diese Vermutung habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon vorher geäußert. Deshalb bleibe es bei der bisherigen Lageeinschätzung für Deutschland.

Weiterer Verdachtsfall

Zudem wurde das Virus bei mindestens 15 Krankenhausangestellten in Wuhan nachgewiesen, wo das Virus Ende Dezember ausgebrochen war. Demnach gibt es unter den medizinischen Angestellten einen weiteren Verdachtsfall.
 
Am Montag hatten die Behörden erstmals mitgeteilt, dass Pflegepersonal betroffen ist, und die Übertragbarkeit des Erregers von Mensch zu Mensch bestätigt. Für Experten ist es ein wichtiger Indikator, ob Ärzte und Pfleger von einer neuen Erkrankung betroffen sind: Infizieren sich viele von ihnen, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine leichte Übertragbarkeit. Die Zahl bestätigter Infektionen in China war Anfang der Woche sprunghaft auf über 220 gestiegen. Auch wurden erste Erkrankungen in Thailand, Japan und Südkorea nachgewiesen.
 

SARS-Variante

Analysen des Erbguts hatten dem Berliner Virusforscher Christian Drosten zufolge ergeben, dass es sich bei dem Erreger um eine SARS-Variante handelt. Ein SARS-Virus hatte von China ausgehend 2002/2003 eine weltweite Pandemie mit 8.000 Infizierten zur Folge, etwa 800 Menschen starben.
 
Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Übertragung des Virus. Bei der größten jährlichen Völkerwanderung sind einige Hundert Millionen Chinesen unterwegs. Asiatische Nachbarn und mehrere Flughäfen in anderen Ländern weltweit haben wegen der neuen Lungenkrankheit inzwischen Fieberkontrollen bei der Einreise aus Wuhan eingeführt.
 
Notfallausschuss
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief wegen der neuartigen Lungenkrankheit in China ihren Notfallausschuss ein. Die Experten sollen am Mittwoch darüber beraten, ob eine Gesundheitsnotlage ausgerufen werden soll, wie die WHO am Montag berichtete. Diese unabhängigen Experten empfehlen auch Maßnahmen, die möglicherweise ergriffen werden sollten. Ruft die WHO einen internationalen Gesundheitsnotstand aus, empfiehlt sie damit schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche. Dazu können unter anderem Grenzkontrollen, das Einrichten von spezialisierten Behandlungszentren oder mögliche Impfungen medizinischer Fachkräfte gehören.
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