Wohnung des Mannes versiegelt - Verlobte in Quarantäne.
In den USA hat sich der Verdacht auf einen weiteren Ebola-Fall bestätigt. Ein Arzt, der sich jüngst um Ebola-Kranke in Westafrika gekümmert hatte, ist positiv auf das Virus getestet worden.
Verlobte in Quarantäne
Der 33-jährige Craig Spencer habe seit seiner Rückkehr aus Westafrika zu sehr wenigen Menschen Verbindung gehabt, fügte der Gouverneur des Staates New York, Andrew Cuomo, hinzu. Mit seiner Verlobten sowie zwei Freunden sei er in engem Kontakt gestanden, alle drei seien unter Quarantäne gestellt worden. Keiner zeige Symptome. Eine der drei Personen sei ebenfalls im Krankenhaus, sagte die Gesundheitsbeauftragte der US-Metropole, Mary Travis Bassett. Für eine vierte Personen, einen Taxifahrer, bestehe kein Risiko.
Arzt mit U-Bahn unterwegs
Der Mediziner war für die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" in Guinea. Den Behörden zufolge kehrte er am 17. Oktober über den Internationalen Flughafen John F. Kennedy in die USA zurück. Er selber hatte auf seiner Facebook-Seite angegeben, um den 18. September herum nach Guinea gereist zu sein. Am 16. Oktober sei er nach Brüssel geflogen.
Screening durchlaufen
Der Arzt durchlief bei seiner Einreise am New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen eine strikte Gesundheitskontrolle. Bei seiner Ankunft am 17. Oktober seien bei ihm umfangreiche Maßnahmen ergriffen worden, erklärte die Gesundheitsbehörde CDC.
Der Arzt habe nach seiner Rückkehr aus Westafrika zweimal täglich seine Temperatur gemessen. Der Mann sei auch mit mehreren U-Bahnen in New York unterwegs gewesen. Am Mittwochabend war er noch bei einem Bowling-Abend. Erst am Donnerstag habe er Fieber bekommen.
Die maximale Inkubationszeit beträgt 21 Tage. Infizierte können Ebola übertragen, wenn sie Symptome wie Fieber oder Erbrechen aufweisen.
Wohnung versiegelt
Die Wohnung des Mannes im Stadtteil Harlem auf Manhattan sei versiegelt worden, teilten die Gesundheitsbehörden weiter mit. Der Rest des Hauses sei für die Bewohner aber frei zugänglich. Drei Polizisten bewachten es. Spencer sei von einem Spezialteam in die Klinik begleitet worden.
Der neue Fall verstärkte die Furcht vor einer Ausbreitung der Krankheit in den USA.
VIDEO: New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hält wegen des Ebola Patienten eine Pressekonferenz.
Erster Fall in Mali
Im westafrikanischen Mali ist erstmals ein Fall von Ebola aufgetreten. Ein zweijähriges Mädchen, das kürzlich im Nachbarland Guinea unterwegs gewesen sei, sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium des Landes mit.
Das Mädchen war demnach am Mittwoch mit verdächtigen Symptomen im westlichen Kayes ins Krankenhaus eingeliefert worden, einen Tag später lagen die Bluttestergebnisse vor. "Jeder, der mit dem Mädchen Kontakt hatte, steht unter medizinischer Beobachtung", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Demnach war die Kleine kürzlich mit ihrer Großmutter in der Stadt Kissidougou im südlichen Guinea unterwegs. Das Land ist neben Sierra Leona und Liberia am schwersten von der jüngsten Ebola-Epidemie betroffen.