Isolation der Region sei bei Abschluss des Abkommens noch nicht absehbar gewesen.
Bei der neuen Brexit-Gesprächsrunde am heutigen Dienstag in London will der britische Premierminister Boris Johnson einem Pressebericht zufolge das Thema Nordirland ansprechen.
Hier sei das Scheidungsabkommen mit der EU aus Sicht Johnsons "widersprüchlich", berichtete die Zeitung "Telegraph" am Montag. Johnson betrachte den Vertrag als juristisch unklar. Dieser führe demnach dazu, dass Nordirland vom restlichen Vereinigten Königreich isoliert würde.
Dies sei beim Abschluss des Abkommens im vergangenen Jahr noch nicht absehbar gewesen. Die britische Regierung hat im Austrittsabkommen insbesondere zugesagt, eine harte Grenze zwischen dem EU-Land Irland und dem britischen Nordirland zu vermeiden. Ein Abrücken von der Vereinbarung könnte zu einem Konflikt mit Irland und mit Nationalisten in Nordirland führen. Großbritannien ist im Jänner aus der EU ausgetreten.
Bis Jahresende gilt aber noch eine Übergangsphase, in der die künftigen Beziehungen etwa im Bereich Handel geklärt werden sollen. Gelingt keine Einigung, droht ein ungeregelter Austritt. Experten warnen in einem solchen Fall vor schweren wirtschaftlichen Folgen für beide Seiten.