KIm Jong-un ließ eine Rakete Richtung Osten abfeuern.
Nordkorea hat die für die Atomverhandlungen mit den USA ausgesetzten Raketentests offenbar wieder aufgenommen. Pjöngjang habe um 09.06 Uhr (Ortszeit, 02.06 Uhr MESZ) eine Kurzstreckenrakete von der Ostküstenstadt Wonsan in östlicher Richtung abgefeuert, teilte der südkoreanische Generalstab mit.
Südkorea und die USA "analysieren Details im Zusammenhang mit der Rakete", hieß es weiter. Wie der Generalstab später mitteilte, handelte es sich um mehrere Geschosse, die 70 bis 200 Kilometer weit flogen.
Das nordkoreanische Regime hatte die Wiederaufnahme von Atom- und Raketentests bereits im März angedroht, kurz nach dem Scheitern des zweiten Gipfels zwischen Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump in Vietnam. Die bilateralen Verhandlungen über ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms hatten im Juni 2018 mit einem historischen Gipfeltreffen von Kim und Trump in Singapur begonnen, greifbare Ergebnisse brachten sie aber nicht.
Das kommunistische Nordkorea ist wegen seines Atom- und Raketenprogramms international mit Sanktionen belegt. Trump hat dem Regime eine Aufhebung der Sanktionen und Wirtschaftshilfe in Aussicht gestellt, wenn es komplett auf Atomwaffen verzichtet. Dazu ist Pjöngjang aber nicht bereit.
Der Raketenabschuss fand wenige Stunden nach einem Telefonat Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin statt, bei dem es auch um den Nordkorea-Konflikt ging. Putin war in der vergangenen Woche in Wladiwostok mit Kim zusammengetroffen. Der nordkoreanische Machthaber lud den russischen Präsidenten dabei zu einem Besuch in Nordkorea ein.