Vorbereitungen

Nordkorea provoziert mit neuem Atomtest

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Nordkorea hatte erst im Februar zum dritten Mal eine Atomwaffe getestet.

Nordkorea bereitet nach Angaben der südkoreanischen Regierung womöglich einen neuen Atomtest vor. Es gebe "Anzeichen", dass die kommunistische Führung in Pjöngjang einen neuen Atomtest vorbereite, sagte am Montag Vereinigungsminister Ryoo Kihl-jae in Seoul. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums relativierte diese Aussagen alelrdings wieder: Wir haben keine ungewöhnlichen Schritte registriert, die auf einen Atomtest hindeuten."

Nordkorea hatte erst im Februar zum dritten Mal eine Atomwaffe getestet und damit neue Spannungen auf der koreanischen Halbinsel ausgelöst, die sich seitdem stetig verschärfen.

Anzeichen
Die Tageszeitung "JoongAng Ilbo" berichtete am Montag unter Berufung auf Geheimdienstberichte, dass es seit vergangener Woche eine starke Zunahme der Aktivitäten am Atomtestgelände Punggye Ri im Nordosten Nordkoreas gebe. "Wir beobachten die Situation ganz genau. Sie ist sehr ähnlich der Situation, wie sie vor dem dritten Atomtest war", zitierte die Zeitung einen hochrangigen Regierungsbeamten, der anonym bleiben wollte. Ihm zufolge war zunächst nicht klar, ob es sich wirklich um die Vorbereitungen für einen neuen Test handle - "oder ob sie einfach nur den Druck auf uns und die USA verstärken wollen".

Raketen verlegt
Zudem verlegte Nordkorea inzwischen zwei Mittelstrecken-Raketen an seine Ostküste und installierte sie auf mobilen Abschussrampen. Sie könnten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge jedes Ziel in Südkorea und Japan und möglicherweise sogar den US-Stützpunkt auf der Insel Guam im Pazifik erreichen.

Abschussbefehl
Japan erklärte angesichts eines möglichen Raketentests, dass die Armee angewiesen sei, jede Richtung Japan fliegende nordkoreanische Rakete sofort abzuschießen. Den entsprechenden Befehl habe Verteidigungsminister Itsunori Onodera gegeben, sagte am Montag ein Ministeriumssprecher in Tokio.

Unterdessen hat der Norden den Abzug seiner 53.000 Arbeiter in der gemeinsam mit Südkorea betriebenen Sonderwirtschaftszone Kaesong angekündigt. "Wir werden alle unsere Arbeiter aus dem Kaesong-Industriekomplex abziehen", erklärte der ranghohe Beamte der Regierungspartei, Kim Yang Gon, am Montag laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Der Industriekomplex werde anschließend vorübergehend geschlossen.



Bereits am Wochenende hat Nordkorea ausländischen Botschaften bis Mittwoch als Frist gegeben, bis zu der das diplomatische Personal das kommunistische Land verlassen solle. Danach könne nicht mehr für die Sicherheit garantiert werden, wenn ein Konflikt ausbreche, teilte Pjöngjang Ende vergangener Woche mit. Ungeachtet dieser Warnung beschlossen Deutschland und weitere Länder am Wochenende, ihr diplomatisches Personal vorerst nicht abzuziehen.

Warnung
China warnte die nordkoreanische Führung am Sonntag in ungewöhnlich scharfer Form vor einer weiteren Eskalation der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Keinem Land dürfe erlaubt werden, eine Region oder gar die ganze Welt aus selbstsüchtigen Motiven ins Chaos zu stürzen, sagte Chinas Präsident Xi Jinping bei einer Versammlung auf der südchinesischen Insel Hainan, ohne Nordkorea direkt beim Namen zu nennen. Diplomaten, wie der frühere US-Botschafter in China, Jon Huntsman, nannten die Aussagen Xis beispiellos. China verliere offenbar die Geduld mit seinem Verbündeten, sagte der Diplomat.

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