Neue Eskalation

Nordkorea setzt Militärabkommen mit Südkorea aus

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Pjöngjang kündigte Waffenverlegung an Grenze an

Nordkorea hat am Donnerstag ein fünf Jahre altes Abkommen mit Südkorea zum Abbau militärischer Spannungen vollständig ausgesetzt und erklärt, es werde weitere Waffen und mehr Streitkräfte an der Grenze zum Süden stationieren. Südkorea hatte am Mittwoch erklärt, den Militärvertrag von 2018 teilweise auszusetzen und die Überwachungsmaßnahmen entlang der Grenze wieder aufzunehmen. Vorausgegangen war der Start einer Rakete für den ersten Spionagesatelliten durch Nordkorea.

"Wir werden die (...) Maßnahmen, die zur Verhinderung militärischer Spannungen und Zusammenstöße in allen Bereichen wie Land, See und Luft getroffen wurden, zurückziehen und Streitkräfte und modernste militärische Ausrüstung in den Grenzgebieten stationieren", erklärte das nordkoreanische Verteidigungsministerium laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.

Spionagesatellit

Nach zwei gescheiterten Versuchen hatte Nordkorea am Dienstag staatlichen Medien zufolge erfolgreich einen Spionagesatelliten ins All gebracht. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, war eine Trägerrakete mit dem Satelliten "Malligyong-1" in der Provinz Nord-Phyongan gestartet und hatte diesen in die Umlaufbahn gebracht.

Der Generalstab der südkoreanischen Armee bestätigte am Mittwoch den Eintritt des Satelliten in die Erdumlaufbahn. Bisher könne aber noch nicht festgestellt werden, ob der Satellit funktioniert, hieß es. Am Mittwoch meldete KCNA, dass der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un nach dem Satellitenstart Bilder von Militärbasen im US-Außengebiet Guam im Pazifik betrachtet habe.

Nordkorea ist nach Angaben des südkoreanischen Geheimdiensts beim Start seines militärischen Spionagesatelliten von Moskau unterstützt worden. Nach dem Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Kim im September soll Pjöngjang Moskau Daten zum ersten und zweiten jeweils misslungenen Satellitenstart zur Verfügung gestellt haben, erklärte der südkoreanische Geheimdienst am Donnerstag. Russland habe die Daten analysiert und ein Feedback gegeben.

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