NGO fordert:

Österreich soll mehr Syrien-Flüchtlinge aufnehmen

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Oxam fordert Wien dazu auf, noch einmal so viele Kregsflüchtlinge aufzunehmen.

Die Nothilfeorganisation Oxfam hat Österreich dazu aufgefordert, noch einmal so viele Kriegsflüchtlinge aus Syrien aufzunehmen wie bisher. Österreich habe 47 Prozent des "gerechten Anteils" syrischer Flüchtlinge aufgenommen, sagte Oxfam-Sprecher Nikolai Link im Gespräch mit der APA. Laut Oxfam sollen reiche Länder zehn Prozent der 4,8 Millionen Syrien-Flüchtlingen aufnehmen.

"Gerechter Anteil"
Oxfams Analyse zeigt, dass von den in Genf vertretenen reichen Ländern nur vier - Australien, Kanada, Deutschland und Norwegen - ihren gerechten Anteil an humanitärer Aufnahme übertroffen haben. Zusammengenommen haben die reichen Staaten bisher nur einen Bruchteil dessen angeboten, was sie als Minimum leisten sollten (die Aufnahme von 480.000 Flüchtlingen), nämlich Plätze für lediglich 132.730 Menschen.

Laut Oxfam haben Finnland, Island, Schweden und Neuseeland mehr als die Hälfte ihres gerechten Anteils syrischer Flüchtlinge aufgenommen. Dagegen hat Frankreich nur 4 Prozent seines gerechten Anteils erbracht, die Niederlande 6 Prozent, die USA 7 Prozent, Dänemark 15 Prozent und Großbritannien 22 Prozent.

Hoffnung auf Heimkehr

Mehr als 4,8 Millionen Menschen sind in den Nachbarländern Türkei, Libanon und Jordanien als Flüchtlinge registriert und haben ihre Hoffnungen auf eine baldige Heimkehr aufgegeben, berichtet der Oxfam-Experte für humanitäre Hilfe, Robert Lindner, in einer Aussendung.

In Jordanien machen syrische Flüchtlinge zehn Prozent der Bevölkerung aus und die viertgrößte "Stadt" des Landes ist ein Flüchtlingscamp. "Die ohnehin anfällige Wirtschaft und schwache Infrastruktur dieser Länder können diese demografische Last nicht länger schultern", so Lindner.

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