Trotz offiziellem Dementi zeigen Fotos und Videos wie Erdogan Tausende Migranten in die Richtung EU
Eine neue Flüchtlingswelle? Am Freitag sorgten Berichte für Aufsehen, dass die Türkei syrische Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa nicht mehr aufhalten wolle. Offiziell hieß es in einer Stellungnahme des Außenministeriumssprechers Hami Aksoy zwar: "In der Flüchtlings- und Migrationspolitik unseres Landes, das die meisten Flüchtlinge in der Welt aufgenommen hat, gibt es keine Änderung", dennoch zeichnen Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken ein anderes Bild.
Erste Videos, die im Netz kursieren, sollen Flüchtlinge an der Überschreitung der türkischen Grenze zeigen:
Die #Türkei hat ihre Grenzen für Flüchtlinge geöffnet, um nach #Europa zu gelangen. #idlib #Syrien pic.twitter.com/sZ4Otq7W3S
— EHA News - Deutsch (@eha_deutsch) February 28, 2020
#Flüchtlinge laufen zu dieser Stunde zum Grenzübergang #Edirne pic.twitter.com/vQNtiGeyw5
— EHA News - Deutsch (@eha_deutsch) February 28, 2020
#Flüchtlinge haben sich in Zeytinburnu, Istanbul versammelt. Sie haben sich Busse angemietet, mit denen sie Richtung Edirne, an die Grenze fahren werden.#Syrien #Türkei
— EHA News - Deutsch (@eha_deutsch) February 28, 2020
pic.twitter.com/uJzFHhOKpf
In Booten am Weg nach Griechenland
Nach Angaben aus Militärkreisen wurden in der Region Evros an der Grenze auf türkischer Seite rund 300 Menschen gesichtet. Diese Zahlen seien aber nicht ungewöhnlich, sagte ein Militärvertreter.
Auch die türkische Nachrichtenagentur DHA berichtete am Freitag von rund 300 Menschen, die sich auf den Weg in Richtung eines Grenzübergangs in Edirne gemacht hätten. Andere kämen in der Provinz Canakkale nahe Ayvacik zusammen, um per Boot auf die griechische Insel Lesbos und damit in die EU zu gelangen.
Her geçen saat artıyor... Avrupa sınırlarında göçmen hareketliliği
— CNN TÜRK (@cnnturk) February 28, 2020
Geceden itibaren Yunan adalarına geçmek isteyen düzensiz göçmenler, sahil bölgelerine geldi https://t.co/s4S6N4hJWx pic.twitter.com/TXENqrNSqg
Migrationsdruck erhöht
Ministeriumssprecher Aksoy warnte aber, dass die Migrationsbewegungen in der Türkei Richtung Außengrenzen "im Falle einer Verschlechterung der Situation" stetig zunehmen könnten. Die Entwicklungen in der syrischen Stadt Idlib und die Massenvertreibungen dort hätten "den Migrationsdruck, der auf unserem Land lastet" noch erhöht. Dies hätten auch die Flüchtlinge und Migranten im Land verfolgt, so dass sie nun angefangen hätten, "sich in Richtung unserer westlichen Grenzen zu bewegen".
Nach einem Luftangriff auf türkische Truppen im Idlib mit mindestens 33 Toten waren in der Nacht vor allem über regierungsnahe Quellen entsprechende Gerüchte aufgetaucht. In vielen Provinzen machten sich daraufhin Medien zufolge Migranten in Richtung Küstenprovinzen oder EU-Grenzübergängen auf den Weg.
Militärische Eskalation in Idlib
300 Migranten erreichten Edirne
Die ersten #Flüchtlinge überqueren die türkische Grenze Richtung #Europa #Syrien #Türkei #ldlib pic.twitter.com/iyj69LlpPr
— EHA News - Deutsch (@eha_deutsch) February 28, 2020