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Neuwahlen

Panama Leaks: Isländischer Premier zurückgetreten

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Islands Regierungschef Gunnlaugsson will das Parlament auflösen.

Die Affäre um die Enthüllung Hunderttausender Briefkastenfirmen in Panama hat ihr erstes prominentes politisches Opfer gefordert: Der isländische Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson hat am Dienstag seinen Rücktritt erklärt, um einer Absetzung durch das Parlament in Reykjavik zuvorzukommen.

Unterstützung verloren

Gunnlaugsson hatte die Unterstützung seines Koalitionspartners verloren, als bekannt geworden war, dass seine Frau über eine Briefkastenfirma Anteile an 2008 kollabierten isländischen Banken gehalten hat. Der Regierungschef versuchte sich daraufhin mit der Flucht in vorgezogene Neuwahlen zu retten, doch stellte sich Staatspräsident Olafur Ragnar Grimsson quer. Am Montagabend hatten Tausende vor dem Parlament Gunnlaugssons Rücktritt gefordert.

Fischereiminister wird Nachfolger

Gunnlaugssons Nachfolger als Regierungschef soll der bisherige Fischereiminister Sigurdur Ingi Johannsson (53) werden, teilte die regierende Fortschrittspartei am Dienstagabend in Reykjavik mit. Johannsson ist Vizechef der großen Regierungspartei.

Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson hatte zuvor das Handtuch geworfen, um einem Misstrauensvotum im Parlament zuvorzukommen. Die mitregierende Unabhängigkeitspartei hatte ihm wegen der Affäre um Briefkastenfirmen in Panama die Unterstützung entzogen.

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