Nonnen-Missbrauch

Papst: Nonnen waren 'Sex-Sklavinnen'

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Franziskus spricht Skandal an.

Vorgänger Ratzinger wusste davon, scheiterte an Aufklärung.

Es war hoch über den Wolken auf dem Rückflug vom historischen Besuch auf der Arabischen Halbinsel, als Papst Franziskus die Bombe platzen ließ: Auf die Frage einer Journalistin räumte er erstmals den sexuellen Missbrauch von Nonnen durch Priester und auch Bischöfe ein. „Es stimmt, es ist ein Problem“, sagte er und fügte an: „Ich glaube, dass es noch immer gemacht wird.“ Der Missbrauch von Ordensschwestern hatte und hat offenbar noch immer System. Es habe sogar Fälle von „sexueller Sklaverei“ gegeben.

Keine Aufklärung

Die Vorwürfe seien seit Jahren bekannt, die Widerstände gegen die Aufklärung sind offensichtlich massiv. Franziskus schilderte, dass bereits Vorgänger Josef Ratzinger von den Missbrauchsfällen wusste, es ihm jedoch nicht gelang, diese aufzuklären. Ratzinger habe die Auflösung einer Gemeinschaft, gegen die es erhebliche Vorwürfe gab, nicht durchsetzen können.

Beweise ins Archiv

„Josef Ratzinger ist da mit seiner Akte hingegangen, mit allen Unterlagen. Und als er zurückgekommen ist, hat er zu seinem Sekretär gesagt: ‚Mach das ins Archiv, die andere Seite hat gewonnen‘“, sagte sein Nachfolger nun.

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