Iranischer Abgeordneter setzt Frauen mit Eseln und Affen gleich.
Ein iranischer Politiker ist der Ansicht, dass Frauen im Parlament nichts zu suchen haben. Der konservative Abgeordnete Nader Qazipour macht dazu einen höchst geschmacklosen Vergleich: „Das Parlament ist kein Ort für Esel und Fohlen, Affen und Frauen.“
Heimliches Video
Diese Aussage hat Qazipour bereits während des Wahlkampfs vor einem Monat getätigt. Erst jetzt kommt sie an die breite Öffentlichkeit. Der Wahlkampfauftritt ist ohne sein Wissen gefilmt worden. Darüber hinaus rief er zu seinem Publikum, wenn Frauen gewählt würden, könnten Männer „ihnen Dinge antun und sie blamieren.“
Missverständnis
Als reformorientierte Sender davon berichteten, entschuldigte sich der frauenfeindliche Politiker nur halbherzig: „Der Jubel meiner Anhänger hat mich mitgerissen. Ich hoffe, dieses Missverständnis kann aufgeklärt werden.“ Für den Journalisten, der die Aufnahmen ins Netz gestellt hatte, wurde das Video jedoch zum Verhängnis. Er wurde von Unbekannten auf offener Straße zusammengeschlagen, wie die britische Zeitung „The Guardian“ berichtet.
Beschwerde
Mit der halbherzigen Entschuldigung wird es wahrscheinlich nicht getan sein. Mehrere weibliche und auch männliche Abgeordnete legten Beschwerte beim Generalstaatsanwalt, beim Kontrollausschuss und beim Parlamentspräsidenten ein. Unterstützung kam sogar von einem konservativen Abgeordneten.
Zwar fallen Qazipours Aussagen in der iranischen Gesellschaft auf fruchtbaren Boden, doch immer mehr Iraner wehren sich gegen frauenverachtende Sprüche. Bei der jüngsten Parlamentswahl räumten vor allem die reformorientierten Kräfte rund um den Präsidenten Hassan Ruhani ordenlich ab. 14 Frauen schafften den Einzug ins Parlament und damit so viele wie noch nie in der Islamischen Republik.