Die 70-Jährige testete das hochgefährliche Rizin an ihren Mitbewohnern.
Eine Seniorin hat in einem Altenheim in den USA mit selbstgemachtem Rizin experimentiert - und das hochgefährliche Gift sogar an ihren Mitbewohnern getestet. Wie das US-Justizministerium am Freitag mitteilte, wurde durch die Machenschaften der 70-jährigen Betty Miller aber offenbar kein Bewohner der idyllischen Wake-Robin-Seniorenresidenz in Shelburne im US-Staat Vermont getötet.
Die US-Bundespolizei FBI war den Angaben zufolge Anfang der Woche wegen einer möglicherweise gefährlichen Substanz in Millers Appartement alarmiert wurden. Die Beamten entdeckten in der Wohnung eine Flasche mit der Aufschrift "Rizin". Tests bestätigten, dass es sich um das hochgefährliche Gift handelte. Rizin lähmt die Atemwege und kann bei Verschlucken bereits in kleinsten Dosen tödlich wirken.
Am Donnerstag wurde Miller festgenommen. Die Seniorin habe angegeben, "Interesse an Giftstoffen auf Pflanzenbasis zu haben", erklärte das Justizministerium. Nach einer Internet-Recherche stellte sie das Rizin in ihrer Küche her. Um seine Wirksamkeit zu testen, mischte sie das Gift in Speisen und Getränke ihrer Mitbewohner.
Ihre Wohnung wurde von FBI-Experten für "Massenvernichtungswaffen" durchsucht. Die Beamten entdeckten dort noch mehr Rizin und Pflanzenbestandteile etwa von Äpfeln, Kirschen, Rizinus, Fingerhut und Hefe, aus denen nach Einschätzung der Experten ebenfalls Gift hergestellt werden kann. Eine Gefahr bestehe nun aber nicht mehr.
Das Seniorenheim sprach von einem Einzelfall. Die Gefahr sei gebannt, kein Bewohner der Anlage habe in Sicherheit gebracht werden müssen. Um die Bewohnerin des Appartements kümmerten sich nun die Strafverfolgungsbehörden, nach Wake Robin werde sie nicht zurückkehren.