Schweiz

Pfarrer segnete lesbisches Paar

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Mit dem Akt handelte der Geistliche gegen Lehre der katholischen Kirche.

In der katholischen Kirche in der Schweiz herrscht Aufregung um den Segen eines Priesters für ein lesbisches Paar. Mit dem Akt widersetzte sich der Geistliche aus dem Ort Bürglen der Meinung der Kirchenoffiziellen. Das Bistum Chur will dem Fall nun nachgehen. Stattgefunden hat die umstrittene Segnung im Oktober, sagte ein Sprecher des Bürgler Pfarreirats am Freitag.

Ähnelte einer Trauung
Es handelte sich dabei nicht um eine Trauung, ähnelte aber in der Form einer solchen. Er habe sich nach reiflicher Überlegung für eine Segnung entschieden, sagte der Pfarrer zuvor dem "Urner Wochenblatts". Heutzutage würden Tiere, Autos und sogar Waffen gesegnet. Warum solle nicht auch ein Paar gesegnet werden können, das den Weg gemeinsam mit Gott gehen möchte, fragte der Pfarrer.

Der Geistliche informierte vor der Segnung des gleichgeschlechtlichen Paares das Pfarreiteam, den Kirchenrat und den Pfarreirat. Dieser befasste sich an einer Sitzung mit dem Thema und sprach sich im Grundsatz dafür aus, wie der Ratssprecher sagte. Die Entscheidung für die Segnung sei aber letztlich beim Pfarrer gelegen.

Beweise werden geprüft
Dem Bistum Chur liegen nach eigenen Angaben keine Fakten zum Fall von Bürglen vor. Es werde jedoch die Hinweise prüfen, sagte Bistumssprecher Giuseppe Gracia auf Anfrage. Zu möglichen Konsequenzen für den Pfarrer sagte der Sprecher von Bischof Vitus Huonder nichts.

Eine Segnung von Homosexuellen widerspricht der offiziellen Lehre der Kirche. Seitens der Kirche dürfe es keine Gleichsetzung mit der sakramentalen Ehe zwischen Mann und Frau geben, zitierte Gracia aus einem Dokument der Synode. Somit dürfe die Kirche eine solche Beziehung auch nicht segnen. Ein Segen als Zusage zum einzelnen Menschen, ob heterosexuell oder homosexuell, werde aber immer gegeben.

Vatikan berät über Thema
Der Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen und Geschiedenen war Mitte Oktober Thema im Vatikan an einer zweiwöchigen Sondersynode der Bischöfe. Mit dem von Papst Franziskus einberufenen Treffen reagierte die Kirche darauf, dass viele Gläubige eine Kluft zwischen ihrer Lebenswirklichkeit und der Lehre der katholischen Kirche wahrnehmen.

Die Bischöfe verabschiedeten ein Abschlussdokument, allerdings ohne eine Einigung in den Fragen Homosexualität und Scheidung. In der Erklärung wurde nicht an der Doktrin gerüttelt, dass eine Ehe aus katholischer Sicht nur zwischen Mann und Frau möglich ist

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