Bayer beruft sich auf eine "abstrakte Verunglimpfung von Monsanto" während des Prozesses.
New York/Leverkusen. Bayer hat einen US-Richter gebeten, das Milliarden-Urteil einer kalifornischen Jury gegen den Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern im Glyphosat-Prozess aufzuheben. Die Entscheidung der Geschworenen werde nicht von den Fakten getragen, hieß es in den am Montag bei dem Gericht in Oakland eingereichten Unterlagen.
Vielmehr gehe das Urteil auf "aufwieglerische, erfundene und irrelevante Beweise" der Anwälte der Kläger zurück, meinte Bayer. Bei dem Verfahren sei es um eine "abstrakte Verunglimpfung von Monsanto" gegangen. Richter Winifred Smith solle deswegen entweder das Urteil aufheben oder ein neues Gerichtsverfahren anordnen.
Die Geschworenen hatten Bayer dazu verdonnert, mehr als zwei Milliarden Dollar (1,78 Mrd. Euro) Schadenersatz an das krebskranke Ehepaar Alva und Alberta Pilliod zu zahlen. Dieses macht die jahrzehntelange Verwendung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup der Bayer-Tochter Monsanto für seine Erkrankung verantwortlich. Bayer hat dies zurückgewiesen. In den USA gibt es inzwischen etwa 13.400 Kläger wegen Glyphosat.