Gerwald Claus-Brunner

Piraten-Politiker fuhr Leiche mit Sackrodel durch Stadt

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Gerwald Claus-Brunner soll sich vor seinem Suizid an einem Mann vergangen haben.

Der Berliner Piratenpolitiker Gerwald Claus-Brunner steht nach Polizeiangaben unter Verdacht, vor seinem Selbstmord einen anderen Mann getötet zu haben. Wegen der Auffindesituation der beiden Männerleichen in einer Wohnung im Berliner Stadtteil Steglitz sei ein Tötungsdelikt zu vermuten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Am Montag hatte die Piratenpartei bekannt gemacht, dass sich der 44-jährige Claus-Brunner nach langer Krankheit das Leben genommen habe.

Nach Polizeiangaben führte der Abschiedsbrief des 44-Jährigen am Montag zu dessen Wohnung, wo sich den Beamten "ein schauriges Bild" geboten habe. Die Obduktion habe ergeben, dass er sich selbst das Leben genommen habe, teilte die Polizei mit. Dagegen wurde der zweite Mann "einige Tage zuvor durch stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper getötet".

Video zum Thema: Piraten-Politiker tot aufgefunden

Grausame Details
"Bei dem jüngeren Mann handelt es sich wohl um einen 27-Jährigen, der zuvor gegen den anderen Mann Stalking-Vorwürfe erhoben hatte", sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner.

Inzwischen werden immer mehr grausame Details der Tat bekannt. Wie die BILD-Zeitung berichtet, soll Claus-Brunner das Opfer in dessen Berliner Wohnung getötet haben. Nach der Tat soll der Politiker dann die nackte und mit Kabelbindern gefesselte Leiche mit einer Sackrodel in seine Wohnung geschafft haben. Dabei habe er die Leiche ganze 15 Kilometer transportiert.

Seit 2011 Abgeordneter
Claus-Brenner gehörte seit dem Jahr 2011 als Abgeordneter der Piratenfraktion dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Als die Internetthemen-Partei damals überraschend stark ins Stadtparlament einzog, gehörte Claus-Brunner zu ihren bekanntesten Gesichtern. Wegen seines Kopftuches und den Latzhosen aber auch wegen seiner Größe war Claus-Brunner eine einprägsame Erscheinung.

Die Piratenpartei hatte das Wirken des in Parteikreisen Faxe genannten Politikers in einer Mitteilung ausführlich gewürdigt. "Faxe war nie einfach und er hatte es auch nie leicht", hieß es in der Mitteilung. Aber er habe der Partei ein Gesicht gegeben. Weiter hieß es: "Leb wohl, Faxe! Wir werden dich vermissen."

Die Berliner Piratenfraktionn war 2011 mit 8,9 Prozent und 15 Abgeordneten als erste in ein deutsches Landesparlament eingezogen. Bei der Berlin-Wahl am Sonntag schieden die Piraten wieder aus dem Parlament aus.

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