Starker Zulauf in Somalia

Plant der IS ein Comeback über Afrika?

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Milizführer in Somalia soll Kontakt zu ranghohen IS-Anführern haben.

Ein UN-Bericht warnt vor einem Ableger der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Somalia. Die Gruppe unter dem Anführer Scheich Abdulkader Mumin habe im vergangenen Jahr starken Zulauf bekommen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht einer UN-Beobachtungsgruppe für Somalia.

Von geschätzt wenigen Dutzend Mitgliedern im Jahr 2016 sei die Gruppe inzwischen auf bis zu 200 Kämpfer gewachsen. Laut einer Auswertung von Telefonverbindungen halte Mumin Kontakt mit einem IS-Vertreter im Jemen, der als Mittelsmann zu ranghohen IS-Anführern im Irak und in Syrien diene. Die Gruppe in Somalia habe sowohl Befehle als auch Geld vom IS in den beiden Ländern erhalten, heißt es in dem Bericht.

Die Gruppe hatte im Oktober 2016 die Stadt Kandala in der Region Puntland erobert und zum Sitz eines islamistischen "Kalifats" in Somalia erklärt. Zwei Monate später wurde sie von somalischen Truppen zurückgeschlagen. Im Februar griffen IS-Kämpfer ein Hotel in Puntlands Wirtschaftshauptstadt Bosaso an, im Mai verübte sie einen Selbstmordanschlag auf einen Kontrollpunkt der Polizei nahe Bosaso.

Der UN-Bericht warnte davor, ausländische IS-Kämpfer könnten nach den Rückschlägen der Jihadistenmiliz in Syrien und dem Irak in Puntland einen Rückzugsort finden. Die US-Armee hatte vor wenigen Tagen erstmals Drohnenangriffe auf die IS-Gruppe in Somalia geflogen. Dabei waren nach US-Angaben "mehrere Terroristen" getötet worden.

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