Bei Proteststreik

Polizei beschoss Journalisten in Mosambik mit scharfer Munition

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Etliche Demonstranten folgten dem Aufruf der Opposition zum Proteststreik.

Während eines Interviews mit einem führenden Oppositionskandidaten sind in Mosambik Augenzeugen zufolge mehrere Journalisten gewaltsam von Sicherheitskräften angegriffen worden. Die Polizei habe die Journalisten in der Hauptstadt Maputo mit Tränengas und scharfer Munition beschossen, sagte Journalist Romeu da Silva der Deutschen Presse-Agentur.

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© APA/AFP/ALFREDO ZUNIGA
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Ein Journalist eines lokalen Fernsehsenders sei dabei in den Fuß geschossen worden, berichtete da Silva. Weitere Journalisten würden demnach aufgrund der Tränengasbelastung im Krankenhaus behandelt.

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Das südostafrikanische Land befindet sich seit der Präsidentschafts- und Parlamentswahl am 9. Oktober in einer angespannten Lage. Am Sonntag hatten Unbekannte den Anwalt und einen Unterstützer von Oppositionskandidat Venâncio Mondlane erschossen. Die Vereinten Nationen sowie die Europäische Union verurteilten die Tötung der Männer in ihrem Auto auf offener Straße in Maputo auf das Schärfste. Die EU forderte eine sofortige Untersuchung des Verbrechens.

Tränengas und Munition eingesetzt

Als Mondlane sich am Montag am Tatort gegenüber Journalisten äußerte, zerstreuten Sicherheitskräfte die Gruppe mit Tränengas und Munition. Zeitgleich protestierten in einigen Straßen der Hauptstadt zehntausende Oppositionsanhänger gegen möglichen Wahlbetrug. Die meisten Teile der Hauptstadt lagen jedoch menschenleer, da zehntausende Mosambikaner einem Aufruf der Opposition zu einem Proteststreik gefolgt waren und ihre Arbeit niedergelegt hatten. Auch die Demonstranten wurden Augenzeugen zufolge mit Tränengas beschossen.

Präsidentschaftskandidat Mondlane ist der wichtigste Herausforderer des führenden Kandidaten der Regierungspartei Frelimo, Daniel Chapo. Mondlanes Lager wirft Frelimo Wahlfälschung vor. Der am Sonntag getötete Anwalt, Elvino Dias, bereitete seinen Mitarbeitern zufolge eine Klage gegen das Wahlergebnis vor und soll zuvor Morddrohungen erhalten haben.

Schon vor der Wahl wurde erwartet, dass Frelimo die absolute Mehrheit im Parlament ebenso wie das Präsidentschaftsamt gewinnt. Die Partei regiert das verarmte Land mit rund 35 Millionen Einwohnern seit 49 Jahren. Mondlane trat als unabhängiger Kandidat an und wird von der Partei Podemos unterstützt, deren Sprecher Paulo Guambe mit Dias im Auto getötet wurde.

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