Paralympics-Star

Polizei stoppt Rekord-Radler

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Rollstuhlfahrer wollte 1.000 Kilometer fahren 

Jaja, die deutsche Polizei nimmt ihre Aufgabe wirklich genau – das hat sie jetzt eindeutig bewiesen: Zwei Wachtmeister stoppten nämlich die Rekordfahrt des Paralympics-Stars Manfred Putz (43). Und vermiesten ihm damit einen Weltrekord. Der Steirer wollte innerhalb von 50 Stunden mit seinem Handfahrrad eine 1.000-Kilometer-Tour von Hamburg nach München zurücklegen. Sein Ziel: Ein Eintrag im Guinessbuch der Rekorde.

Doch nach 108 Kilometer war Schluss für den Rollstuhlsportler. Das Stopp-Signal der Polizei leuchtete auf: Verkehrskontrolle. Die fleißigen Beamten verwiesen ihn auf den Radweg – der nicht vorhanden war. „So ein Weg ist außerdem viel zu eng für mein Handfahrrad“, sagt Putz im ÖSTERREICH-Gespräch.

Antrag beim deutschen Innenministerium
„Wir hatten im Vorfeld extra beim deutschen Verkehrsamt nachgefragt, ob wir eine Genehmigung brauchen. Antwort: Nur für ein Rennen und das war bei uns ja nicht der Fall.“

Doch Putz blieb nichts anderes übrig, als seinen Versuch zu beenden. „Die wollten mich verhaften und ich hätte eine hohe Geldstrafe zahlen müssen.“ Putz hat nun einen Antrag beim deutschen Innenministerium gestellt. „Wenn das nicht klappt, fahr ich halt in Österreich.“

»Bin sehr enttäuscht«
ÖSTERREICH:
Wie groß ist jetzt die Enttäuschung?
Manfred Putz:
Das ist eine Niederlage. Ich habe für diesen Rekordversuch acht Wochen in Südafrika trainiert.

ÖSTERREICH: Wie geht es denn jetzt für Sie weiter?
Putz: Wir haben eine Anfrage beim Innenministerium in Deutschland gestellt. Wenn es nicht klappt, werde ich die Tour in Österreich nachholen.

ÖSTERREICH: Wieso eigentlich dieser Rekordversuch?
Putz:
Damit wollte ich zeigen, dass Barrieren nur im Kopf vorhanden sind – eigentlich.

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